Israel 2019 (1)
Jerusalem, 18.07.19
Manchmal korrigieren sich falsche Eindrücke bei einer Wiederholung . Als ich vor vier Jahren in Jerusalem war, gab es dort jede Menge ultraorthodoxe Juden und ich war jetzt erstaunt , dass dies diesmal überhaupt nicht der Fall ist . Aber im nachherein kann ich mir das erklären, denn damals fand gerade das große Sukot Fest statt und aufgrund dieses sehr wichtigen religiösen Festes waren alle Gläubiger nach Jerusalem unterwegs.
Und noch etwas war völlig anders , denn während im ersten Israelurlaub Jerusalem im Vergleich zu Jaffa eher ruhig war , gibt es diesmal eine Reihe von großen Konzerten . Das besondere ist, dass diese - übrigens phantastischen - Konzerte im Davidsturm, bzw. in der Zitadelle stattfinden, ein mehr als 2500 Jahre altes Gemäuer, das von einer riesigen breiten Mauer umrahmt ist, auf der man spazieren gehen kann . außerdem gab es überall Künstler , die ihre Werke präsentieren . Das Ganze bei Nacht und Vollmond und mit Licht-Illuminationen, die eine fast schon surrealistische Atmosphäre schaffen .
Shabbat direkt an der Klagemauer mitzuerleben, ist ein besonderes Erlebnis. Am Freitag Abend bei einsetzender Dämmerung füllt sich der Platz an der Mauer und auch der Vorplatz rasant schnell. Irgendwann sind es dann so viele Menschen, dass auch schon auf dem Vorplatz gebetet wird. Die Menge der Gläubigen könnte gar nicht unterschiedlicher sein: Orthodoxe, Ultaorthodoxe und Gläubige, die völlig modern nach der letzten Mode gekleidet sind und bei denen lediglich durch die Kippa die Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben erkennbar ist.
Jaffa, 17.07.19
Als wir gestern durch Jaffas Altstadt schlendern , entdeckte ich plötzlich eine Skulptur, die einen riesigen verbogenen Löffel darstellte. Dieser Löffel erinnerte mich unweigerlich an die Löffel , die Uri Geller in den 70er Jahren verbog und dies sagte ich auch laut . Daraufhin bemerkte jemand neben mir: "I am Uri Geller". Zuerst wollte ich das nicht so recht glauben , obwohl eine große Ähnlichkeit bestand. Daraufhin wurde mir angeboten, mir das einmal selbst anzusehen und wirklich - der schnell herbei geschaffene Löffel verbog sich wie von Zauberhand! Auch wenn ich immer noch nicht so ganz von telepathischen Fähigkeiten überzeugt war, so war dies doch eine witzige Begegnung, denn ich erinnerte mich an die damalige Fernsehshow , in der die Zuschauer aufgefordert wurden, kaputte Uhren zu berühren, während Uri Geller sich darauf konzentrierte , die Uhren wieder in Gang zu bringen. Damals funktionierte das trotz meiner Skepsis und natürlich sprach ich dies sofort im Physik Unterricht an. Ich werde nie vergessen , dass mein sonst so nüchterner Physiklehrer es tatsächlich für möglich hielt .
Jaffa, 16.07.19
Da mir Israel so gut gefallen hat, mache ich jetzt ein zweites Mal hier Urlaub, diesmal mit meinem Lebensgefährten. Die Anreise verlief chaotisch, denn als wir am Flughafen ankamen, wurde uns gesagt dass unser Flug nach Brüssel annulliert worden ist. Wir mussten also wieder nach Hause und am nächsten Morgen ein zweites Mal zum Airport.
Beim ersten Israelurlaub gefiel mir das Old Jaffa Hostel sehr gut, so dass es diesmal unsere erste Station ist. Wieder die wunderbare Dachterrasse und Gäste jeder Altersklasse und jeder Nationalität Als wir gestern Abend durch die Altstadt liefern, hörten wir plötzlich griechische (!) Musik. Es stellte sich dann heraus, dass es einen Old Jaffa Sommer gibt und jeden Montag gibt es "Greek Mondays" . Das letzte, was ich erwartet hätte, wäre hier in Israel Rembetiko Musik zu hören und ich konnte nicht an mich halten und musste tanzen. Ich habe mal nachgerechnet, dass ich das letzte Mal vor zwölf Jahren nach der wunderschönen Rembetiko Musik getanzt habe.
Gegessen haben wir dann im Restaurant "The old man and the sea" und zwar Mezze, das ist eine arabische Vospeisenplatte mit ungefähr 15 kleinen Schälchen mit Salaten, Cremes und Gemüse. Dazu hatten wir dann einen knallroten Sonnenuntergang. Was will man mehr an seinem ersten Urlaubstag?
behrens am 16. Juli 19
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren