Bloggen kann unerfreulich sein – ein i-Tüpfelchen, das mir die Lust verdirbt
Gestern habe ich in meinem zweiten Blog einen unerfreulichen Kommentar erhalten, in dem es eindeutig um Kreditwerbung ging. Ich beließ den Kommentar erstmal und meldete den Vorfall an den Support. Allerdings wurde meine Frage gelöscht und auch der besagte Kommentar auch (wobei der Verfasser noch Abonnent ist).
So dramatisch ist das alles eigentlich nicht, denn schließlich gibt es ja immer die Möglichkeit, unerfreuliche Kommentare zu löschen. Aber das Ganze weckt ungute Erinnerungen an frühere Vorfälle, als ich üble Kommentare erhielt, die mit Fäkalausdrücken und Bedrohungen durchsetzt waren und für mich zu allem Übel auch noch ebenso unerfreuliche Konsequenzen in beruflicher Hinsicht mit sich brachten - ein regelrechtes Blogstalking. Sicher, eine Kreditwerbung (und noch dazu eine grausam dämlich verfasste) ist sehr viel harmloser als beleidigende und bedrohende Kommentare. Aber trotzdem – ich habe keine Lust mehr auf so etwas. Zumal ich es doch ein wenig irritierend finde, dass meine kurze Anfrage im Support einfach kommentarlos gelöscht wurde.
Vor einiger Zeit wurde mein Email-Account geknackt und dadurch gelangten jede Menge Viren auf meinen Laptop. Folge war, dass ich einen neuen Laptop anschaffen musste und es mich Unmengen von Zeit kostete, mich mit dem fürchterlichen windows 8 und word 2010 vertraut zu machen. Der Touchpad des neuen Laptops ist eine Katastrophe, weil er auch auf die leiseste Berührung reagiert und der Cursor springt dadurch beim Blindtippen ständig hin und her, was sich auch nicht korrigieren lässt. Ich tippe also im Zweifingersuchsystem, was doppelt so lange dauert. Abgesehen von diesem Aufwand habe ich jetzt auch immer Angst, dass jemand meine Daten missbrauchen kann und vielleicht jemand schon meine Mailadresse missbraucht hat.
Ich brauche einen Internetzugang für meine Arbeit, da ich im Falle von Außenterminen vor Arbeitsbeginn meine beruflichen Mails checken muss. Aber vielleicht sollte ich das Thema Internet auf das für meine Tätigkeit unbedingt Erforderliche begrenzen. Die Virenattacke und deren Folgen waren schon äußerst nervenaufreibend. Die Sache mit dem dämlichen Kreditwerbekommentar in meinem Blog, in dem so etwas überhaupt nichts suchen hat und das Löschen meiner Supportanfrage, ist jetzt das i-Tüpfelchen, das mir die Lust am Bloggen zu verderben droht. Mein Blog hat etwa 50 Abonnenten und ich selbst habe meine Kommentare auf etwa 5 Blogs reduziert. Vielleicht sind unter diesen Voraussetzungen andere Formen geeigneter. Wobei ich keinen blassen Schimmer habe, welche.
Ich habe vor vielen Jahren in ziemlicher Naivität mit meinem Blog begonnen und mir etwas ganz andere darunter vorgestellt. Inzwischen bin ich nicht mehr so blauäugig. Aber ich frage mich, ob die angenehmen Seiten die unangenehmen noch überwiegen. Und ob ich das alles noch will.
Edit:
Habe jetzt erfahren, dass im Support Hinweise auf Kommerzblogs/Kommentare gelöscht werden, nachdem auch die betreffenden Blogs/Kommentare gelöscht wurden (früher bleließ man die Hinweise im Support). Soweit ist also alles im grünen Bereich. Dennoch ist und bleibt es unerfreulich, dass es überhaupt dazu kommt, dass Blogs für Kommerz missbraucht werden. Es kann eben jeder sein Unwesen treiben, sei es durch Kommerz oder durch Beleidigungen. Bei letzterem kommt dann noch hinzu, dass die Betreffenden oftmals ihre Kommentare wieder löschen und dann automatisch auch jeder andere Kommentar mit entfernt wird.
Es ist in der Tat so, dass sich im Netz viele Idioten tummeln, und darunter auch welche, die die Kommentarstränge anderer vollspammen.
Meine Meinung dazu: Lass Dich deshalb nicht vom Bloggen abhalten. Natürlich ist es wichtig, sich das Netz und das eigene Blog als einen besseren Ort zu wünschen, aber wenn ich mich so im Netz umsehe, dann ist blogger.de definitiv eine der Oasen, wo wenig gespammt und geflamed wird. Da habe ich schon viel schlimmeres gelesen. Nackenhaare sträuben sich mir beispielsweise immer wieder, wenn ich mal so Twitter-Diskussionen verfolge, wo sich Anschuldigungen um die Ohren gehauen werden wie im Kindergarten, wo Drohungen und Beschimpfungen hin- und herfliegen wie nichts Gutes.
Wirf nicht das Handtuch. Das Netz hat den Nachteil, auch denen eine Spielwiese zu bieten, die im realen Leben nicht den Arsch in der Hose haben, zu sagen, was sie denken. Genau das macht sie aber zu armen Würstchen - nicht vergessen. Ich selbst gebe mir auch immer Mühe damit, und es gelingt mir nicht immer. Aber ein verirrter Werbe-Kommentar sollte Dich nicht so aus der Bahn werfen.
Ich habe ein ähnlich sensibles Touchpad, habe es aber relativ einfach gelöst (davon mal abgesehen, dass man sich gewöhnt...^^), in dem ich das Touchpad abgeschalten und eine USB-Mouse angehängt habe. Haben Sie daran schon mal gedacht?
Alternativ könnten sie natürlich auch jedes Mal, wenn sie tippen, das Touchpad ausschalten (mittel Tastenkombination), aber das stelle ich mir etwas umständlich vor...
behrens am 19.Dez 14
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@Sturmfrau
Wir hatten ja schon öfter die Diskussion darüber, dass es im Netz manchmal schauerlich zugeht. Bei mir kommt aber einfach noch immer dazu, dass ich manchmal überhaupt nichts verstehe. Mir war es nicht verständlich, wieso mein Hinweis im Support gelöscht wurde, denn vor einiger Zeit blieben Hinweise dieser Art grundsätzlich stehen. Wenn Du einen meiner Beiträge bei Dir kommentarlos löschen würdes (oder umgekehrt), würde ich zuerst einmal denken, dass der Kommentar entweder Mist war oder dass Du keine Kommentare von mir wünscht. So ging es mir im Support auch. Ich stelle dort auch nur ungern Fragen, weil es dann immer heißt, man solle in den FAQS nachlesen. Da können jedoch nur die, die schon ein wenig Grundwissen haben und mit der Materie vertraut sind.
Um es einmal mit einem Beispiel zu verdeutlichen: wenn mir etwas in Französisch unklar ist, dann habe ich Grammatik- oder Vokabelhilfen und finde die Lösung immer allein. Die Begrifflichkeiten sind mir vertraut und ich kann mir alles selbst beibringen. Mit PC und Internet ist dies nicht so. Ich stehe jetzt in meiner Familie als Dummkopf dar, weil ich eine Virenmail geöffnet habe. Die Mailadresse war jedoch absolut identisch mit der Mailadresse eines Freundes. Ich hätte vielleicht stutzig werden können, weil die Mail aus einem kommentarlosen Link bestand. Aber ich habe auch schon irgendwelche witzigen oder ungewöhnlichen Seiten als Link kommentarlos an Freunde geschickt. Mir war nie klar, welche Ausmaße Spams haben. Guckt man unter Wikipedia nach, dann sind das erschreckende Dimensionen.
Vor einem guten Jahr war ich übrigens 6 Wochen offline. Das war einfach herrlich. Ich fühle mich manchmal wie ein digitaler Analphabet.
behrens am 19.Dez 14
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@Philosophicus
Ja, das habe ich nach längerem Googeln auch herausgefunden (Fn+F7), ist aber trotzdem sehr umständlich, weil man sich doch ziemlich an den Touchpad gewöhnt hat. Ich hatte auch schon an eine Maus gedacht, aber am liebsten schreibe ich auf dem Sofa mit dem Laptop auf dem Bauch, das ist mit Maus nicht möglich.
Was ich eben nicht verstehe, wieso man ein neueres Gerät mehr Tücken hat als das Vorläufermodell, eigentlich sollte es ja jedes Mal besser werden. Aber das ist ein weites Feld, denn natürlich ist es nicht so, weil man dann immer und ewig sein bisheriges Gerät behalten würde. Trotzdem vielen Dank für den Tipp!
Das macht die Situation mit der Mouse natürlich kniffliger, aber auch dafür hätte ich eine Lösung in petto. ;) Es gibt USB-Funk-Mäuse, man steckt also den keinen Sender in den USB-Port und die Mouse kann man super frei verwenden. Das wäre dann auch auf dem Sofa möglich, die Mouse neben Ihnen. Die Sofa-Oberfläche sollte heutzutage kein Problem mehr darstellen. :)
behrens am 22.Dez 14
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Ich habe jetzt Ihren Rat befolgt. E ist zwar keine Funkmaus, sondern eine mit Kabel, die ich noch irgenwo liegen hatt, aber die Maus lässt sich sogar auf der Wolldecke steuern! Das passt auch sehr gut, weil ich momentan krank bin und auf dem Sofa liege.
Vielen Dank und schöne Festtage!