Es gibt nur wenige Filme, die die Zartheit der ersten Liebe so zum Ausdruck bringen, wie dieser Film, der in der Zeit um 1943 in Schweden spielt. Ein 15jähriger Schüler verliebt sich in seine Lehrerin, die nach anfänglicher Abweisung seine Liebe erwidert. Irgendwann ist die Liebe dem Versteckspiel und dem Altersunterschied nicht mehr gewachsen. Und es endet so, wie es oft endet – das, was in Zartheit und Anmut beginnt, wandelt sich in Verletzung und Grausamkeit.
Obwohl ich keine Kennerin klassischer Musik bin, hat mich das „Lascia ch`io Pianga mia cruda sorte“ aus Händels Rinaldo tief berührt „
Lass mich beweinen mein grausames Schicksal“ ist die Untermalung der Blicke und Gesten, mit denen sich die zarte Liebe zwischen dem ungleichen Paares langsam anbahnt. Wenn es ein Gedicht gibt, das in dem Film seine Ensprechung findet, dann „Zärtlichkeiten“ von Stefan Zweig (1881-1942):
Ich liebe jene ersten bangen Zärtlichkeiten,
die halb noch Frage sind und halb schon Anvertrauen
weil hinter ihnen schon die andren Stunden schreiten,
die sich wie Pfeiler wuchtend in das Leben baun.
Diesen wunderschönen kurzen Ausschnitt ansehen lohnt sich:
http://www.youtube.com/watch?v=3ckEBz5P5Ao&feature=share&list=PL2AB5EFC0A6A9B673