Gestern las ich in der Zeitung, dass bei der richterlichen Anhörung von Rupert Murdoch jemand aus dem Publikum versuchte, den Medienmogul mit Farbe zu bespritzen. Sofort stürzte sich die Ehefrau Wendi auf den Anreifer und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
Da haben wir es wieder: das
Eva-Braun-Syndrom. Was immer für Schweinereien der Gatte verursacht hat – Eva verteidigt ihn wie eine Löwin ihr Junges. Sie ist grundsätzlich und prinzipiell von der Unschuld ihres Schatzis überzeugt. Wer es wagt, auch nur die geringste Kritik an ihrem unfehlbaren Mann zu äußern, bekommt ihren ungezügelten Zorn zu spüren.
Ein anderes Beispiel - vor kurzem sah ich eine Doku über Frauen, die einen Mörder als Partner haben und es wurde über eine Frau berichtet, deren Mann fünf Frauen umgebracht hat. Trotz einwandfreier DNS-Beweise und der Tatsache, dass der Ehemann anfangs alle Morde gestanden hatte - die Ehefrau ist felsenfest von seiner Unschuld überzeugt. Er war doch immer gut zu ihr - und dies reicht ihr als Unschuldsbeweis.
Egal, was ihr Schatz verbrochen haben mag – Eva verzeiht es ihm. Ob Bespitzelung, Erpressung, Mord, Kinderpornos, Bestechung, Betrug oder gefälschte Vergütungsabrechnungen (auch hier gibt es Eva Brauns!) – wer eine Frau mit Eva-Braun-Syndrom an seiner Seite hat, lebt mit einem uneingeschränkten Freibrief für alles, was er jemals getan hat und noch tun wird. Und es gibt so viele Evas…