Und täglich wird gewalzt..
Manche Menschen bewegen sich durchs Leben wie dicke Walzen. Ohne Rücksicht auf Verluste wird alles plattgewalzt. Mit einer selbstgfälligen Neigung zum Herumkommandieren anderer. Mit schmerzhaft dumpfen Plattitüden. Mit einer feisten Überzeugung, grundsätzlich im Recht zu sein. Mit haarsträubender Respektlosigkeit gegenüber anderen. Mit einer dumpfen Gier, andere zu beherrschen. Und mit einem schon ans Psychophatische grenzendem Desinteresse an den Gefühlen anderer.
Manche walzen gezielt aus Geldgier. Andere wiederum aus Herrschsucht. Wieder andere einfach aus reiner Bequemlichkeit. Niemand ist vor ihnen sicher. Partner, Eltern, Kinder, Kollegen - jeder kann Opfer werden.
Was übrig bleibt sind Karrikaturen. Plattgewalzte, papierdünne Strichmännchen, die keinen Piep mehr sagen. Das Rückgrat überlebt diese Prozedur nicht. Und das Furchtbare an den Walzen ist, daß sie nicht nur ihr unmittelbares Umfeld plattwalzen; sie lösen oft Kettenreaktionen aus, denn die Menschen, die sie zerstören, geben einen Teil dieser Zerstörung weiter. Ertränken ihr Leid im Alkohol, suchen Asyl bei anderen, weinen anderen Menschen auf den Anrufbeantworter, drücken andere in die Rolle des des ewig verständigen Therapeuten, gehen manchmal sogar zur Polizei.
Hoffnung gibt es kaum. Man kann im Grunde nur noch weglaufen und versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Walzen reagieren zudem höchst empfindlich auf Kritik, denn ihnen eigen ist ja die völlige Unfähigkeit zur Selbstkritik. Und so walzen sie dann noch mehr und erlassen Ordern und Kritikverbote.
Nur eins bringt die Walzen in Gefahr: eine andere Walze. So ähnlich wie das Aufeinandertreffen von zwei Alphamännchen. Das geht naturgemäß für einen schlecht aus. Aber allen anderen kann man nur eins raten:
RETTE SICH WER KANN!
behrens am 27. August 09
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