Bald jährt sich der vierte Todestag meiner Freundin Iris.
Bei der Grabstätte, in der Iris beigesetzt wurde, handelt es sich um ein Urnengrab, in dem auch ihre geliebte Großmutter beigesetzt wurde und auf dem sich lediglich eine kleine Grabplatte befindet. Leider ist das Grab für mich so weit entfernt, dass ich es nicht mal eben so aufsuchen kann.
Vor einiger Zeit las ich
hier darüber, dass jemand im eigenen Garten für seine verstorbenen Freunde und Familienmitglieder kleine, sehr liebevoll gestaltete Gedenkstätten angelegt hat. Ich finde diese Idee wunderschön und kommentierte dann, dass ich so etwas auch gern für meine Freundin gestalten würde, was aber leider daran scheitert, dass ich keinen Garten habe. Und dann erhielt ich auf meinen Kommentar eine Antwort, die mir die Sprache verschlug: "
das requiem" für ihre verstorbene freundin hat mich sehr bewegt, ich werde für ihre iris einen kleinen gedenkstein anlegen und ihr davor ein blümchen pflanzen. lassen sie mich nur bitte wissen, welche pflanze ihre freundin gemocht hat." Inzwischen wurde wie man oben auf dem Foto sehen kann, der Platz auch angelegt und es soll sogar noch der Namenszug hinzukommen.
Mir fehlen auch jetzt die Worte für diese Begebenheit. Die Bloginhaberin kennt weder mich noch meine Freundin und ich bin auch erst vor kurzem auf den Blog aufmerksam geworden. Trotzdem wird mir jetzt dieses Geschenk zuteil. Meine Freundin, die ein herzensguter Mensch war und in ihrem viel zu kurzem Leben sehr viel leiden musste, hat dieses Andenken verdient.
Wenn Menschen spontan anderen etwas geben oder ihnen helfen, dann werde ich daran erinnert, dass die Welt bunt ist und nicht grau. Durch meine berufliche Tätigkeit wurde ich in ein Umfeld gezogen, in dem es vielen (allerdings nicht allen) vorrangig um Geld geht und in dem diese Vorrangigkeit wirkliches Interesse an andern Menschen immer mehr verdrängt. Dennoch ist dieses Umfeld nicht stellvertretend für die ganze Welt. In der gibt es nämlich nach wie vor Menschen, deren Handeln von Mitmenschlichkeit geprägt ist.
Fast hatte ich dies schon vergessen und ich bin dankbar, dass mich Feuerlibelle wieder daran erinnert hat.