03.08.2013 Inle-See
Nach siebenstuendiger Busfahrt sind wir heute am Inle-See angekommen. Wir wohnen im "Teak-Wood-Hotel" und haben einen kleinen Balkon, von dem aus wir die Berge sehen koennen und auf dem viele Orchideen bluehen. Leider regenet es hier genauso viel wie schon in Yangon. Aber wir werden uns dadurch nicht davon abhalten lassen, eine Bootsfahrt zu machen. Ich bin schon sehr gespannt auf die schwimmenden Gaerten.
Eine Bootsfahrt auf dem Ayarwaddy haben wir auch vorgestern gemacht. Wir fuhren gegen 17.00 Uhr los um den Sonnenuntergang zu sehen
und wurden auch nicht enttaeuscht. Den Weg zur Anlegestelle haben wir wieder mit "unserem" Fahrer gemacht. Ton-Ton spricht sehr gut Englisch und erklaert alles sehr toll. Und als wir abends mit unserer Reisebekanntschaft Kathi, einer sehr netten jungen Deutschen, beim Essen waren, tauchte Ton-Ton ploetzlich auf und gab mir und Kathi ein Geschenk. Ich erhielt ein kleines Tablett und Kathi eine Lackdose. Es ist sehr beruehrend, wenn jemand, der wirklich nur sehr wenig Geld hat, etwas liebevoll ausgesuchtes verschenkt.
Ton-Ton war schon viermal als Moench im Kloster, was in Burma fuer viele junge Maenner normal ist. Gestern erklaerte er uns wieder sehr viel. Wir haben uns naemlich ausnahmsweise mal keine Pagode angesehen, sondern ein Altenheim! Darueber werde ich noch ausfuehrlicher in meinem anderen Blog schreiben. Ton-Ton uebersetzte fuer uns, dass die Bewohner jeden Tag regelmaessig fuenfmal meditieren. Alle 17 Bewohner wirkten erstaunlich agil.
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01.08.2013 Bagan
Ich sehe gerade mit Schrecken, dass beim Schreiben neuer
Berichte ein Teil des zuerst geschriebenen nicht wieder gespeichert wurde. Ich muss mir wohl etwas einfallen lassen, wie ich das verhindere.
Gestern haben wir mit der Pferdekutsche die riesige Pagodenanlage in Bagan erkundigt. Abends gegen 6.00 Uhr sind wir dann zu einer sehr grossen und hohen Pagode gefahren um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Man kann es kaum mit Worten beschreiben, wie beeindruckend der Anblick der unzaehligen Pagoden im Licht der untergehenden Sonne ist. Ich bin leider nicht schwindelfrei und kann auf sehr hohe Gebaeude nur gehen, wenn es ein sicheres Gelaender gibt, was aber nicht der Fall war. Aber auch auf mittlerer Hoehe konnte man weit ueber die Pagodenanlage sehen.
Ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Regenbogen gesehen, ohne dass es zuvor geregnet hat. Erst ganz winzig kurz ueber dem Horizont, dann immer groesser werdend und schliesslich tatsaechlich einen vollen Halbkreis fast vom Horizont zum Horizont reichend. Ich sah zeitweiig noch einen zweiten parallelen Regenbogen, den ich aber fuer eine Sinnestaeuschung hielt. Aber der zweite Regenbogen war durchaus real, wie ich im Gespspaech mit anderen erfuhr, die dies auch beobachtet hatten.
Heute werden wir wahrscheinlich mit der Pferdekutsche zum Fluss fahren.
30.07.2013 Bagan
Nach sehr kurzer Fahrt - keine 5 Stunden - sind wir in Bagan angekommen. Wir haben uns einen wirklich schoenen Bungalow gegoennt. Und hier in Bagan, genauer gesagt im Ortsteil Nyaung U, treffen wir zum ersten Mal auf viele andere Touristen.
Bagan ist ein Tempelareal von 40 qkm Groesse und ist vergleichbar mit Ankor Wat. Waehrend ca. 250 Jahren wurden von jedem Herrscher Pagoden gebaut, so dass sich 2230 Monumente auf dem Gebiet befinden. Zu Fuss kann man das alles gar nicht erkunden und so werden wir morgen mit dem hier ueblichen Verkehrsmittel, einer Pferdekutsche, einen Tag lang die Pagoden besichtigen. Jetzt werden wir erstmal in einem der vielen schoenen Restaurants etwas essen.
Gestern haben wir uns etwas Luxus gegoennt und eine Fussmassage genossen. Seltsamerweise begann die mit den Haenden und endete mit dem Kopf. Es war immer hart an der Schmerzgrenze. Ich habe seit etwa meinem 18 Lebensjahr wegen einer Nierensache Gewebeienlagerungen in den Knoecheln. Gestern hatte ich das erste Mal das Gefuehl, dass es eine Behandlung gibt, die das Problem angeht. In Deutschland gibt es immer nur so eine Streichelmassage, die keine Wirkung hat. Vielleicht suche ich nach dem Urlaub mal eine asiatische Masseurin auf.
29.07.2013 Mandalay
Nachdem wir drei Tage in Toungoo verbracht haben, sind wir vorgestern weiter nach Mandalay gefahren und haben gestern mit einem Fahrer mit einem Pickup die Stadt erkundet. Dabei haben wir uns die Goldschlaeger angesehen, die das Blattgold fuer die Pagoden anfertigen. In Burma wird sehr viel Blattgold angefertigt, da es fuer viele Glaeubige zum Besuch einer Pagode gehoert, das Blattgold auf die Buddhastatuen zu streichen.
Auf diese Weise hat der Mahamuni-Buddha in der Mahamunipagode in Mandalay schon sehr klobige Konturen angenommen, so viel Blattgold wird da tagtaeglich angebracht. Das Anfertigen des Blattgolds ist eine Knochenarbeit, denn bis das Gold hauchduenn ist (duenner als ein Tintenstrich!) vergehen Stunden. Die Goldschlaeger arbeiten in einem gleichmaessigen Takt, den man schon von weitem hoeren kann.
Wir sahen uns dann noch den Koenigspalast, ein sehr altes Kloster, eine Schnitzerei und die Hauptpagode an. Den Sonnenuntergang sahen wir uns dann vom Ufer des Ayarwaddy an
und anschliessend assen wir alle gemeinsam in einem muslimischen Restaurant. Momentan ist ja Fastenzeit, so dass man dort nur nach Einbruch der Dunkelheit essen kann.
Von der Fahrt mit dem Zug nach Mandalay wurde uns abgeraten, weil es fuerchterlich wackeln und rumpeln wuerde. Dies war dann auch in der Tat so, wobei man sagen muss, dass die Sitze aeusserst bequem und gross waren, der Zug stammte noch aus Urzeiten von den Englaendern. Allerdings wurden wir vollauf mit dem Blick auf die Landschaft entschaedigt. Wasserbueffel, unendliche Reisfelder, und kleine Doerfer, deren Haeuser aus Basthuetten auf Stelzen bestanden. Und ueberall Kinder, die dem Zug zuwinkten.
Die genauen Namen der einzelnen Staetten werde ich noch nachtraeglich einfuegen. Es ist nicht so ganz leicht, fluessig zu schreiben, da andauernd der PC abstuerzt. Ich schreibe also immer nur ein paar Saetze und speichere dann, damit ich nicht wieder alles nochmals schreiben muss. Das Abrufen meiner Mails klappt leider momentan nicht, da die Verbindung immer vorher unterbrochen wird. Aber ein paar Tage werde ich wohl auch ohne Mails auskommen, zumal alle wissen, dass ich in Urlaub bin. Hat ja frueher auch bestens geklappt (Zur Not einfach hier einen Kommentar schreiben, falls es etwas Wichtiges gibt!)
Wir wohnen zur Zeit in der "Rich queen", da es uns wieder passierte, dass das gewuenschte Guesthouse ausgebucht war. Irgendwie hatten wir zuerst den Eindruck, dass es sich auch um ein Stundenhotel handeln koennte, da es nachts extrem laut hergeht und ausserdem nachts merkwuerdige Gestalten ein- und ausgehen, so dass wir das Hotel in "Dragqueen" umgetauft haben. Heute nacht war es aber einigermassen ruhig. Vielleicht haben wir aber auch nur felsenfest geschlafen, denn nach der Erkundigung der Stadt waren wir voellig geschafft.
Waehrend es in Toungoo ununterbrochen regnete, ist es hier in Mandalay sehr heiss. In Toungoo hatten wir noch ein nettes Erlebnis, als wir am letzten Abend nach Einbruch der Dunkelheit vergeblich ein Mopedtaxi suchten. Wir fragten jemanden nach dem Stand von den Mopedtaxis, aber fanden dennoch keines. Derjenige, den wir gefragt hatten, war uns hinterher gefahren um zu sehen, ob wir es auch finden. Als er sah, dass wir nicht fuendig wurden, bot er uns an, uns zu unserem Guesthouse zu fahren. Wir lehnten erstmal ab, da es uns doch etwas zu waghalsig erschien, zu dritt auf einem Moped zu fahren. Der junge Burmese ueberredete uns dann schliesslich aber doch und wir zwaengten uns dann auf den Sitz und fuhren die aufgeweichten Wege durch knoechelhohe Pfuetzen schlenkernd zum Hotel, wo wir dann voellig durchnaesst ankamen und heilfroh waren, dass wir die Fahrt ueberstanden haben.
25.07.2013 Toungoo
Es kommt alles anders als geplant, denn unser Guesthouse in den Reisfeldern war telefonisch nicht erreichbar und so sind wir in einem anderen gelandet. Da es inzwischen stockfinster ist, koennen wir gar nicht genau sehen, wie es um uns herum aussieht.
Die Fahrt hat nur 4 Stunden gedauert und wir waren die einzigen Touristen im Bus. Da niemand Englisch sprach, war es nicht so einfach zu wissen, wo wir denn genau aussteigen muessen. Aber irgendwie hat es mit der Hilfe aller Fahrgaeste dann doch geklappt (das tut es meistens). Allerdings war anscheinend niemand da, der uns wie vereinbart abholen sollte. Und jetzt muss ich eine Eigenart meines Freundes schildern, die auf Reisen immer wieder auftritt. Mein Freund geht grundsaetzlich davon aus, dass alle Menschen uns berauben wollen. Als wir also gerade aus dem Bus steigen wollten, kam eine Gruppe von Fahrern auf uns zu und fragte "Where go?" Ich nannte den Namen des Guesthouses - Motherhouse - und schon rissen sich alle darum, uns die Rucksaecke abzunehmen. Waehrend mir klar war, dass es dabei einfach nur um die Moeglichkeit eines Verdienstes geht, schien sich fuer meinen Freund die Ausraub-Theorie zu bestaetigen. Als dann noch derjenige, der seinen Rucksack ergattert hatte, wie ein Wiesel weglief, lief mein Freund dann wutentbrand hinter her. Ich versuchte (wie immer) zu schlichten und zu regeln, wie wir denn nun zum Guesthouse kommen, denn es handelte sich nicht um Taxichauffeure, sondern um Mopedchauffeure. Jeder von uns bekam dann einen hinteren Sitzplatz und die Rucksaecke wurden vorne auf den Tank gelegt. Dies alles bei stroemendem Regen und Dunkelheit (auch die Mopeds hatten kein normales Scheinwerferlicht). Aber jetzt sind wir hier, haben schon toll gegessen, das Moskitonetz ist auch angebracht, die Klamotten trocknen und wir werden sehen.
Der Ort scheint manchmal auch von Pilgern besucht zu werden, da es auch hier mindestens drei Pagoden gibt. Und es gibt einen Platz etwa 30 km von hier, an dem Arbeitselefanten trainiert und wohl auch aufgezogen werden. Das Schleppen der Holzstaemme wird fast ueberall noch von Elefanten ausgefuehrt, da grosse Fahrzeuge nicht wendig genug sind. Vielleicht ist dies ein gutes Zeichen, denn wenn rigoros gerodet wird, dann haben Grossfahrzeuge keine Probleme. Ich sitze hier in einem Nebenraum der Rezeption und mir faellt just das grosse Foto an der Wand auf, auf dem mindestens 40 Elefanten zu sehen sind.
Die Technik hat uebrigens auch in Burma rasant Einzug genommen und gleichzeitig hat sich die Art des Reisens auch geaendert. Als wir uns nach der Moeglichkeit zur Nutzung von Internet erkundigten, fragte der Hotelwirt ganz erstaunt, warum wir denn keinen Laptop bei uns haetten. Und er hat auch recht, denn in der Tat haben viele ihr Smartphone oder ihr Laptop dabei. Irgendwann wird es dann wahrscheinlich kaum noch Internetcafes geben. Mir kam es vor drei Jahren bei meinem Malysiaurlaub auf Perhentian schon sehr komisch vor, als ein junger Japaner seinen Laptopkoffer dabei hatte. Perhentian ist eine richtige Robinson-Insel, endlos lange Straende, keine Hotels sondern nur Huetten und Strom gibt es nur am Tage ueber einen Generator. Es gab noch nicht einmal eine richtige Anlegestelle, sondern man musste mitsamt Rucksack das letzte Stueck durchs Wasser waten. Und dann springt dieser junge Japaner mitsamt schicken Laptopkoffer ins Wasser - irgendwie passt das nicht so ganz. Aber ich hinke ja immer etwas hinterher.
Die Burmesen waren bisher sehr nett. Am Busbahnhof wollte jemand unbedingt unsere E-Mailadresse, weil er uns schreiben will. Er spricht allerdings kaum Englisch und hat auch keine eigene Mailadresse, sondern will an seiner Arbeitsstelle an uns schreiben. Sollte er dies wirklich tun, dann werde ich mal nachsehen, ob der Googleuebersetzer auch Burmesisch auf Lager hat und dann auf jeden Fall antworten.
Gestern haben wir eine alleinerziehende Mutter kennengelernt, die gemeinsam mit ihrer siebenjaehrigen Tochter reist. Ich finde das sehr mutig, denn das Reisen in diesen Laendern ist nicht immer einfach. Fruehere Kollegen von mir haben mal gesagt, dass es unverantwortlich ist, mit Kindern nach Asien zu reisen. Wie gut, dass es Menschen gibt, die diesen Unsinn nicht glauben. Die kleine Tochter machte ueberhaupt nicht den Eindruck, dass es ihr zu anstrengend war und sie brachte uns mit ihren witzigen kindlichen Kommentaren oft zum Lachen.
23.07.2013 Yangon
Vorgestern sind wir in Yangon angekommen. Mein letzter Asienurlaub liegt ueber drei Jahre zurueck und wie immer ist es ein Erlebnis, wenn man aus dem Airport kommt. Die Gerueche, das Stimmengewirr und das quirlige Treiben sind immer wieder von neuem beeindruckend.
Wir waren gleich am ersten Tag noch in der Shwegadon-Pagode, obwohl sie nur noch eine Stunde geoeffnet war und man eigentlich viel laenger braucht um alles zu sehen. Dafuer waren wir aber fast allein und es war ueberwaeltigend diese vielen, vielen Buddhastatuen und die riesige goldglaenzende Stupa zu sehen. Gestern waren wir noch einmal dort und es war extrem voll, da Vollmond war.
Uebrigens war es gestern nicht moeglich, in einer Bank Geld zu tauschen. Nicht weil Sonntag war, sondern wegen des Vollmonds!
Auch in Burma hat die Technik Einzug gehalten. Als wir nach einem PC fragten, um zu mailen, war der Hotelmitarbeiter ganz erstaunt und fragte, wieso wir kein Laptop oder Smartphone mitgebracht haetten.
Auch das Fliegen hat sich noch weiter veraendert. Man hat die Auswahl zwischen ca. 100 Videofilmen, fuer die man sich auch die jeweilige Sprache aussuchen kann. Ich sehe mir normalerweise beim Fliegen keine Filme an aber da es das Video “Pi” gab, machte ich eine Ausnahme. Leider konnte ich den Film nicht zuende sehen, aber das kann ich sicher auf dem Rueckflug nachholen und dann werde ich erfahren, welche philosophische Erkenntnis der seltsame Schiffbruch eines Jungen und eines Tigers erbracht hat
Heute waren wir noch bei einer kleineren Pagode ganz in der Naehe unseres Guesthouses, die Sule-Pagode. Dort war ein kleines Schiff an einer Art Drahtseilbahn befestigt, die zu dem Wuenschebuddha hochfaehrt. In das Schiff kann man Geld stecken und sich dann etwas wuenschen. Wer weiss, vielleicht geht es ja in Erfuellung…..
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