Die Essenz Jean-Paul Sartres Existenzialismus besteht aus der Erkenntnis: Der Mensch schafft sich selbst!
Ein Freiraum, der Mut und gleichzeitig Angst macht. Wie schnell kann „Was wäre nicht alles möglich“ zu „Was habe ich alles versäumt“ werden. In seinem Werk „Das Spiel ist aus“ wird das auch treffend dargestellt. Ein schon immer für einander bestimmtes Paar bekommt die Chance, sich zu lieben und – verpasst diese. Immer gab es Wichtigeres zu tun als zu lieben. Immer wurde das Lieben zugunsten etwas anderem verschoben. Es gibt so viel zu tun – lieben werden wir uns später.
Am Ende steht das traurige Resümee: „Oh mein Gott – in all dem Trubel habe ich ganz vergessen, mich zu schaffen. Ich hatte soviel zu tun, zu mir selbst bin ich einfach nicht gekommen“.
Der Mensch schafft sich selbst? Der Mensch vergißt sich selbst, der Mensch versäumt sich selbst.
Der Mensch stirbt meist unvollendet. Und manchmal war er noch gar nicht begonnen.
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Auch viel zu kurz:
http://betreuer.blogger.de/stories/1179067/
Was Camus als Mythos von Sisyphus bezeichnet, ist der Mythos des ewig Unereichbaren.
Zur Erinnerung: Sisyphos hat das unaufhörliche Steinrollen als Strafe erhalten. Eine Strafe, die nie endet, da Sisyphos schon im Totenreich weilt. Sisyphos kann also noch nicht einmal auf den Tod als Beendigung der Tortur hoffen.
Dies ist der Unterschied zum Menschenreich. Auch hier gibt es Sisyphos. Aber eben mit dem großen Unterschied der Freiheit der Wahl. Er müßte nicht tun was er tut.
Und unweigerlich fragt man sich: Warum hält Sisyphos nicht einfach an? Wozu immer wieder den Stein hinaufrollen, wenn der dann, einem Naturgesetz folgend, in unerschütterlicher Regelhaftigkeit wieder hinabrollt?
Ist Sisyphos einfach nur ein Narr, der hofft, die Naturgesetze würden irgenwann einmal ihre Gültigkeit verlieren?
Sisyphos sollte sich ein Beispiel an den trägen dumpfen Zeitgenossen nehmen, die den Stein gar nicht erst anrühren. Oder ihn von anderen hinaufschaffen lassen würden.
Im Hades ist Sisyphos ein ewig Büßender. Im Menschenreich ist er einfach nur ein Verlierer.
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Ein wenig mehr, ein wenig ernster und ein wenig optimistischer:
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