Not a boygroup – eine Überraschung auf St. Pauli
Es ist ungeheuer selten, dass ich mich nach St. Pauli verirre, da es mir dort einfach nicht mehr gefällt. Aber durch unsere Urlaubsbekanntschaft habe ich Anstöße zum Thema vegane Ernährung erhalten und auf St. Pauli gibt es einen veganen Imbiss. Den haben wir gestern aufgesucht, das Ergebnis war – sagen wir mal – zufriedenstellend. Dann bummelten wir noch und als wir schon fast beim Auto angelangt waren, hörte ich plötzlich altbekannte Töne aus einer Eckkneipe. Was sind altbekannte Töne? Für mich ein Gitarrensolo, ein echtes Schlagzeug (kein lächerlicher Drumcomputer) und Blues-Mundharmonika. Wenn dann noch eine tiefe ausdrucksvolle Bluesstimme dazukommt, die weit entfernt ist vom Gepiepse auf DSDS-Niveau – dann muss man einfach reingehen. Der Eintritt war mit 25,00 € relativ teuer, aber da das Konzert schon am Laufen war, wurde großzügig ermäßigt.

Und dann die Überraschung, als ich mir das Poster genau ansah – der Leadgitarrist Mick Ralphs stammte von Mott the Hoople. Die wird garantiert kein Leser kennen und ich kenne die Gruppe eigentlich auch nicht. Aber ich erinnerte mich an den Namen, weil der damalige Freund meiner Schwester viele Platten von Mott the Hoople hatte und die Gruppe damals eine anerkannte Größe in der Musikszene war.

Es war einfach nur gut und ein wirklicher Genuss nach langer Zeit mal wieder Musiker zu sehen, die einfach grandios spielen. Eine lange Zeitspanne liegt zwischen dem letztmaligen Hören der Platte und dem gestrigen Liveauftritt. Aber besser spät als nie – es hat sich auf jeden Fall gelohnt.