Kopflos
Den Kopf hinhalten für jemanden.
Das habe ich oft gemacht.
Weil ich es wollte und weil es wichtig ist.
Weil man kein Tier ist,
das nur für’s Fressen lebt.
Aber jetzt werde ich müde,
für andere den Kopf hinzuhalten.
Denn das ist etwas, das auf
Gegenseitigkeit beruhen sollte.
Und ist es nur einseitig,
muss man es irgendwann lassen.
Alles andere wäre Masochismus.
Eine traurige Erkenntnis bleibt:

Es hat sich nicht bewährt.




Sollte man es doch relativieren?
Vielleicht sollte man dies nicht so absolut und rigoros sehen? Immerhin geht es um eine Lebenseinstellung – und die hat man oder die hat man nicht. So einfach ablegen geht deswegen nicht. Vielleicht einfach nur besser sondieren? Das wiederum macht das Ganze zu etwas Geplantem. Die Abwägung zwischen Selbstschutz und Überzeugung ist schwierig. Eines geht immer zu Lasten des anderen. Und manchmal fange ich an, die Menschen ohne jede Überzeugung zu beneiden...