Der kleine Pinochet
Ob man will oder nicht – der kleine Pinochet läuft einem irgendwann einmal über den Weg. Dann wird es eng, denn der kleine Pinochet lässt wenig Platz für andere. Man muss sich schon sehr, sehr dünne machen, damit für beide Platz ist. Da kann man nichts machen.

Der kleine Pinochet hat Ellbogen wie Schaufelbagger. Da kommt keiner so leicht vorbei. Und manchmal wird auch jemand zerquetscht – so ganz aus Versehen. Das passiert schon mal.

Der kleine Pinochet sagt uns, was zu tun ist. Denn das weiß er ganz genau. Und was für uns gut ist, weiß er noch viel besser. Wir können uns freuen, dass wir so einen Pinochet haben. Man wüsste gar nicht, wo es längs ging ohne ihn.

Der kleine Pinochet hat eine laute Stimme. Damit ihn auch jeder hört. Auch die, die's gar nicht wollen. Manchmal wird es ein bisschen sehr laut. Da platzt schon mal ein Trommelfell. Das kommt schon mal vor.

Der kleine Pinochet kann zaubern. Plötzlich sind alle still, die vorher noch gesprochen haben. Und alle sagen etwas Nettes zu ihm. Selbst die, die vorher Böses über ihn sagten. Das gefällt dem kleinen Pinochet. Das ist gut so.

So richtig mag niemand den kleinen Pinochet. Aber sagen tut dies keiner. Denn vor dem kleinen Pinochet haben viele Angst. Und manche fangen sogar an zu stottern. Oder zu schwitzen. Oder beides. Und manche werden klein wie Gartenzwerge. So endet das.

Pinochet und die Gartenzwerge. Die sind Koalitionspartner. Da passt einfach alles.




Vor dem kleinen Pinochet habe ich keine Angst. Vor den Gartenzwergen schon...

Womit macht der kleine Pinochet den Menschen Angst?
Das ist sein Geheimnis. Er wird es mit ins Grab nehmen.
Und bis zum letzten Atemzug auskosten.
Aber nie wird es jemand erfahren.