Orang Utans statt Pagoden
09.09.2010
Gestern sind wir in Terengganu angekommen. Wie es aussieht, werden wir wohl nach Kapas uebersetzen. Bis jetzt habe ich keinen Reisefuehrer gefunden, so dass wir uns auf die Reiseprospekte und einige Internetinformationen verlassen muessen - fuer mich sehr ungewohnt.

Der Nachtmarkt hier in Terengganu ist wohl der groesste, den ich je in Asien gesehen habe. Und obwohl ich mittlerweile schon etliche Male in Asien war, gibt es immer wieder neue kulinarische Entdeckungen. Es gibt Staende, die jede Menge Spiesse mit gegrillten Fleich, Fisch oder Gemuese anbieten, und alles mehr als lecker.
Markt
Eigentlich hatte ich ja buddhistische Moenchsgesaenge erwartet, aber hier ruft in steter Regelmaessigkeit der Imam zum Gebet - heute morgen sind wir schon um 5.00 Uhr damit geweckt worden und gestern abend gab es eine mehrstuendige Einlage.
Moschee
Ich habe vorgestern uebrigens doch noch einen Burmesen kennengelernt. Als ich meine mails ansah, hoerte ich jemanden vor mir auf Deutsch fluchen. Als ich lachte, drehte sich derjenige um und fragte, ob ich Deutsche sei. Es handelte sich um einen jungen Burmesen, der in Koeln studierte und am naechsten Tag seine Heimat besuchen wollte. Er war sehr betroffen, als er hoerte, dass wir kein Visa erhalten hatten und bat uns sofort seine Hilfe an.
Terenganu
08.09.2010
Nachdem uns Burma nun nicht reingelassen hat, haben wir die Plaene geaendert. Morgen mit dem Bus zur Ostkueste und dann eine Woche spaeter Flug nach Sabah, Borneo. Dort befindet sich das Orang Utan Reservat. Anscheinend wurde das Vorortvisa von Burma nur fuer 4 Monate erprobt und ab September wurde dann wieder die alte Regelung eingefuehrt. Schade, denn ich hatte mich schon sehr auf die Pagoden gefreut. Aber vielleicht sollte man wirklich nicht in ein Land reisen, in dem es keine Meinungsfreiheit gibt und jemand wie Aung San Suu Kyi unter Hausarrest gestellt wird

Uebringens hat die Flugzeugcrew mit allen Mitteln versucht, uns ueber die Enttaeuschung hinwegzuhelfen (obwohl die natuerlich ueberhaupt nicht verantwortlich war). Nachdem die Crew voellig erstaunt war, dass wir nach kurzer Zeit wieder eincheckten, und man uns sicher ansah, wie enttaeuscht wir waren, wurden wir sofort in die erste Klasse umgesetzt. Dann wurde wir alle Viertelstunde gefragt, ob wir etwas wuenschen. Und obwohl dies nicht der Fall war, habe ich jede Menge Schokolade, Kekse und anderes bekommen. Kurz vor Landung sah man mir anscheinend an, dass ich fror und umgehend holte mir die Stewardess eine Decke. Bei Ende des Fluges wurden wir per Handschlag verabschiedet. Es haut mich manchmal schlichtweg um, dass es noch Menschen gibt, die etwas fuer andere tun, ohne dass sie dies eigentlich muessten.

Heute war ich im Time-Square-Shoppingcenter. Im Vergleich dazu ist das deutsche Karstadt ein Tante-Emma-Laden. Das ganze Center geht ueber 7 Stockwerke und ist voll mit der neuesten Mode und der neuesten Elektronik. Wir wohnen aber ein wenig abseits, im chinesischen Viertel. Als wir gestern voellig uebermuedet die Tuer zu unserem Hotelzimmer oeffneten, fielen wir fast aufs Bett, denn das Zimmer ist nur ungefaehr einen knappen Quadratmeter groesser als das Bett. Einer von uns muss sich entweder ins Bett legen oder aber ins Bad gehen, damit der andere ans Gepaeck kommt. Aber ein Bett ist ein Bett und nach dem ganzen Hin- und Her von Flugplatz zu Flugplatz weiss ich das sehr zu schaetzen.

Ich war schon zweimal in Malaysia und habe Kuala Lumpur vermeidet, so wie ich meist versuche, grosse Staedte zu umgehen. Und das war auch richtig, denn ein Wolkenkratzer steht neben dem anderen. Und die Twin-Tower sind im Orginal genauso haesslich wie auf den Fotos.

In ein- oder zwei Tagen ist Ende des Ramadans und entsprechend viele Muslime sind unterwegs. Die jungen malaischen Musliminnen sind uebrigens sehr ungewoehnlich gekleidet. Fast immer ein Kopftuch, aber ansonsten hypermodern. Und einen Freund zu haben und mit dem Hand in Hand zu gehen, ist anscheinend auch nichts Ungewoehnliches.