Öffentlichkeit
Es kommt immer öfter vor, dass ich keine Zeitschriften oder Bücher lese, sondern im Internet surfe. Der Unterschied liegt in der Selektion. Das Buch, das ich lese, habe ich mir vorher ausgesucht, die Zeitschrift ebenfalls. Im Netz, wie ja auch im Fernsehen, gibt es jede Menge Informationen aber eben auch jede Menge Müll und beides vermischt sich. Und irgendwie – ich weiß nicht, ob anderen dies auch passiert – bleibt man doch öfter als es gut ist, am Müll hängen. So wie man manchmal eine Vormittagstalkshows ansieht, in denen eine Dämlichkeit die andere jagt. Wahrscheinlich ist es der klammheimliche Grusel, den man sucht. Wie dem auch sei, irgendwie nimmt man dadurch mehr Mist auf, als man im Grunde verdauen kann.

Ich lese immer wieder auch mal die Kommentare in Foren oder Blogs. Und einige von denen sind einfach nur zum Kotzen. Zum Teil in Fäkalsprache, zum Teil heftig unter die Gürtellinie zielend. Und oftmals grausam platt.

Vorhin ich entdeckt, dass ich in einem Forum zitiert wurde. Ein Beitrag von mir wurde akribisch auseinander genommen und in einigen Punkten so richtig schön fehlinterpretiert. Und ich frage mich jetzt, ob ich eigentlich will, dass jeder irgendwelche Platituden zu etwas von mir Geschriebenen abgeben kann. Es ist mir ja hier in diesem Blog schon mal passiert, dass jemand völlig platte und überhebliche Kommentare geschrieben hat, die derjenige dann aber wieder gelöscht hatte – übrigens unglücklicherweise dadurch auch sämtliche Beiträge anderer Blogger. Alles in allem war es aber für alle Beteiligten eine unerfreuliche Diskussion. In einem früheren Blog war es noch viel schlimmer - Fäkalsprache pur. Allerdings hat mir ein Kollege, der allerdings selbst null Interesse am Internet hat, zu Bedenken gegeben, warum ich denn "nicht einfach den Stecker rausziehe?" - womit er ja nicht unbedingt Unrecht hat. Anders als die realen Menschen, brauchen die virtuellen meine Einwilligung.

Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, dann tue ich das normalerweise mit jemandem, den ich mir ausgesucht habe. Wenn sich dann zeigt, dass man aneinander vorbeiredet, wird man die Unterhaltung nicht wiederholen. Im Netz hat man diesen Einfluss aber nicht. Und irgendwie wird mir erst jetzt bewusst, welch großes Manko das ist. Vor einiger Zeit hatte ich einen längeren Dialog mit einem Blogger, der keinen eigenen Blog hatte. Ich habe nach dem Grund dafür gefragt, und die Antwort beinhaltete Bedenken gegenüber den Konsequenzen des Öffentlichen. Und vielleicht sollte man das doch ein wenig ernster nehmen. Es gibt Menschen, die man mag und die in der Lage sind, Dinge so zu verstehen, wie man sie auch meint. Vielleicht sollte man sich auf diese Menschen konzentrieren.




Wenn alle Stricke reißen, kann man das Blog so einstellen, daß nur auth. Leute rein und schreiben können. Allerdings ist das eine Vertrauenssache, weil man die ausgewählten Besucher dann höher einstufen muß.

Zur Not kann man auch einzelne Leute von den Kommentaren ausschließen (steht auf den Hilfeseiten), wenn die Belästigung zu stark ist.

Für mich gilt bei Blogs das Hausrecht, was nicht bedeutet, daß ich alles lösche, was mir nicht unter die Nase geht. Aber wenns zu weit geht, kann es dann doch (extrem selten) vorkommen, daß ich Kommentare lösche (oder wem das Abo - was aber nicht relevant ist).

Gibt halt leider immer wieder paar Irre im Leben (egal ob im Netz oder im reellen). Trotzdem weiterschreiben : )

Danke Sid, ich werde hier erstmal alles so lassen, weil es ja erst einmal passiert ist, dass jemand rumgeholzt hat. Das Bloede war dann aber, dass derjenige durch das Loeschen seiner Kommentare gleich alle anderen mitgeloescht hat. Aber gut - so wichtig war der Dialog dann nun auch wieder nicht.