So etwas hatten wir schon mal in Deutschland - dies ist nicht mehr mein Land
- Sie ist eine hure die kleine schlampe und alle die denn weg mit ihr gehen möget ihr ihn der Hölle schmoren
- Krankes altes hässliches dickes ARSCHLOCH
- Die Familie in der Türkei tut mir leid, sie müssen für die verwirrte Lesbe jetzt den Kopf hinhalten.
- du hure
- Hier kann nur Erdogan helfen. Ihm kommt sicher das Essen wieder hoch wenn er sowas von seiner Landsfrau hört. Vor allem diese liberalen Stories.. beschämend!
- Du hässslige fotze
- Gute Muslime würden nur wollen, dass du ewig lebst und für immer gehasst wirst, so wie ich, du wertloses Stück Scheiße
- Warum sollte jemand dich mit Tod bedrohen, Du siehst schon gut wie Tod aus
- Es gibt nur einen Islam. Und zwar den den unser Prophet durch Gottes Willen und durch Gibrils Eingabe empfangen und in koran nieder geschrieben hat. Jeder der dies Neu reformieren will wird scheitern so Gott will.
- Ich weiß nicht welche Religion dieses ding repräsentiert aber den Islam definitiv nicht. Auch die Anhänger haben nichts mit dem Islam zu tun. In meinen Augen sind das zionistische Marionetten
Sie hat den isis gegründet glaub ich guck mal wie sie aussieht wie ein Stück dreck ihre fresse sieht aus als hätte man sie am Boden geschliffen
- ihr Gesicht sieht aus wie meine scheisse
- Eigentlich geht es nur ums Geld. Wieviel Geld fließt hier? Was hat Frau Ateş finanziell von dieser Sache? Ganz zu schweigen von der medialen Aufmerksamkeit.
- Warum sollte jemand dich mit Tod bedrohen, Du siehst schon gut wie Tod aus.
- Frau Ates ,,,Frau Feuer,,,,ich glaube sie werden von gülen Terroristen plus pkk Terroristen unterstützt,,,das werden wir mit der zeit sehen,,,,eure bewegung ist neue terror sekte
- Wer ist frau ates,,,,ihr könnt mit euren religion spielen,,,,,nicht mit islam,,,,wir wissen das frau ates mit Terrorchef gülen zusammensteckt
- Du wirst dich bald in den Arsch ficken. Und wenn ihr in eurem Kopf seid, dann salto Allah den Berg.
- Ja bäääh, muss mir diese ekelhafte Fresse jetzt unbedingt im Ne Tun sie mir einen gefallen, machen sie einen riesengroßen Bogen um die Türkei und der Islam!
- Hallo meine lesbische Sekte wer uns und unsere Sekte nicht annimmt der gehört zu den is " Sorry aber geht ja gar nicht Omi
- So eine verdammte Heuschlerin lern erstmal was islam bedeutet
- Mögest du ewig in de Hölle schmoren du drecks Mensch
- Sie lebt nach ihren gelüsten unter dem namen des islam möge allah swt sie in dünya und akhira demütigen
- Ich bestehe jetzt auch mal langsam auf meiner meinnungsfreitheit und erlaube mir es mir dir zu sagen das du der Teufel bist Sheitan Sheitan Sheitan
- Ich finde diesen liberalen Mist auch furchtbar schwachsinnig, aber man sollte sich nicht zu sehr darüber aufregen. Denn genau das will sie doch erreichen. Muslime will sie damit provozieren und Nicht-Muslimen vorgaukeln es gäbe eine “Weichspüler-Version“ des Islam, die sich dem stetigen Verfall der Gesellschaft anpasst und damit auch mit den “tollen“ westlichen Werten vereinbar ist. Damit will sie Muslime und Nicht-Muslime gegeneinander aufhetzen, mehr nicht
- Relegion kommt von gott und kein mensch kann relegion erfinden sonst hätte jeder seine eigene relegion. ISLAM IST DIE WAHRE RELEGION . Es reicht das QURAN original ist
- Weg mit eure Satan Tempel mögen allah swt euch rechtleiten ihr kuffar!!
- du sollst lieber sterben als weiter zu leben wünsch die selber den tot weil das was du machst ist nicht gut sondern is ne Schande für uns ganze Muslime du versuchst uns runter zu ziehen damit merkst du noch nicht einmal das du selbst versinken tuhst tuh der ganzen Welt ein gefallen und stirb und sag nicht mosche zu das was du gemacht hast weil es keine ist wenn du noch nicht einmal weiß was gut und was schlecht ist du kannst doch nicht einfach was zu ändern und modern zu machen du ******** stirb
- Möge Allah euch erniedrigen !! Ihr seid keine Muslime sondern bezahlte Feinde des Islams!
- Frau ates sie sind ne fotze
- Und diese Frau arbeitet noch hier in Wedding -.- möge Allah mich davor bewahren diese Person jemals live zu sehen Amin
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Was für eine schlimme Untat mag wohl jemand angerichtet haben, an den derart primitive Beleidigungen gerichtet werden? Die Adressatin dieser erbärmlichen Ausfälle hat nichts weiter getan, als eine Moschee zu gründen, in der Frauen und Männer gemeinsam beten und Gebete auch von Frauen angeleitet werden dürfen. So wie es die in diesem Land geltende Religionsfreiheit ermöglicht. Die Zitate habe ich wortwörtlich übernommen aus der Facebook-Seite der von Seyran Ates gegründeteten Ibn Rushd – Goethe Moschee.
Vor rund achtzig Jahren wurde in Deutschland schon mal so widerwärtig gehetzt und es blieb nicht beim Hetzen, sondern es endete in einer Katastrophe. Und heute wie damals ist die Reaktion die Gleiche – es wird konsequent weggeschaut. Und genauso konsequent wird den Opfern dieser widerwärtigen Hetze jegliche Solidarität verweigert. Die Gründerin der Moschee ist bei weitem nicht die Einzige, es gibt mittlerweile immer mehr Personen, die ähnliches durchstehen müssen und manche stehen unter ständigem (!) Polizeischutz.
Es ist abscheulich, wie Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Gleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz Stück für Stück abgebaut werden. Noch abscheulicher ist es jedoch, dass niemand dies aussprechen darf, ohne sofort als Nazi oder Faschist tituliert zu werden. Ausgerechnet denjenigen wird eine faschistische oder nationalistische Haltung vorgeworfen, die auf die drohende Gefahr des latenten Faschismus hinweisen, der sich im zunehmenden Angriff auf freiheitliche und egalitäre Werte äußerst - besser kann man den Kampf gegen Faschismus gar nicht ad absurdum führen.
Dies ist nicht mehr mein Land...
damals am 29.Jun 17
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Mich überkommt eher Schadenfreude, wenn ich dieses Rumgeheule lese. Die Machotypen bekommen offensichtlich Angst, dass ihnen auf Dauer die Felle wegschwimmen.
(Natürlich weiß ich, dass das nicht ungefährlich ist, dass untergehende Mächte oft besonders brutal vorgehen und Schlimmes anrichten können. Untergehen werden sie trotzdem.)
behrens am 02.Jul 17
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@damals:
Ich bin mir nicht sicher, ob die besagten Hasskommentatoren tatsächlich untergehende Mächte repräsentieren. Wenn man den Islam in seiner Entwicklung über die letzten fünfzig Jahre hinweg vergleicht, dann ist es genau umgekehrt: der extreme Islam gewinnt enorm an Zulauf und der gemäßigte Islam verschwindet zunehmend. Die erste Generation der Muslime war bei weitem friedfertiger und integrationswilliger als die nachfolgenden.
Ich wäre mir gern so sicher wie Sie sein, was das Untergehen dieser Strömung betrifft. Aber mir fehlt der Optimismus, denn zum einen handelt es sich meiner Einschätzung nach eben nicht um eine kleine Randerscheinung und zum anderen rühren diejenigen, die ständig ihre Friedfertigkeit und Toleranz betonen, keinen Finger, sondern sehen tatenlos zu. Wenn es tatsächlich einen Untergang geben sollte, dann wird dies nicht ohne kriegsähnliche Gewalt ablaufen.
So lange nur ein paar Bildungsverweigerer ihren mentalen Dreck ins Netz rotzen, halte ich das nicht für gefährlich, die entlarven sich einfach selbst in ihrer Dummheit. Aber wer bezeichnet denn Menschen als Faschisten, die behaupten, dass Religionsfreiheit und Geschlechtergereichtigkeit von solchen Kanisterköpfen torpediert werden? Diese Kommentare stammen doch offenkundig von hirnlosen Testosteronschleudern, die das Denken an ihre religionsfaschistischen Führer delegiert haben, weil die ihnen so schöne, einfache Lösungen anbieten. Dass diese Lösungen nicht funktionieren könnten fällt ihnen nicht ein. Aber so war die Menschheit schon immer. Freiheit und Vernunft müssen täglich verteidigt werden.
behrens am 02.Jul 17
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@c.fabry:
Es sind weitem nicht nur ein paar Bildungsverweigerer, die ihren Hass auf die Ibn-Rushd-Moschee ablassen. Die Rechtsabteilung der Al-Azhar-Universität in Kairo hat eine Fatwa über die Ibn-Ruschd-Moschee verhängt: „
Eine Frau darf kein Gebet anleiten, Frauen und Männer dürfen nicht im selben Raum beten, Frauen in einer Moschee nicht ohne Kopftuch sein. denn dies ist unislamisch.“ Unislamisch ist gleichbedeutend mit todeswürdig, in der Tat hat Seyran Ates bereits Todesdrohungen erhalten und das LKA erwägt die Erhöhung der Sicherheitsstufe. Ein Islamexperte weist ebenfalls darauf hin, dass die Hasskommentare in den Netzwerken nicht von Salafisten kommen, sondern von „Mainstreammuslimen“.
Ich glaube, dass die Gewaltbereitschaft der Gegner eines liberalen Islams und derjenigen, die die westliche Lebensart abgrundtief hassen, enorm unterschätzt wird. Nichts wäre mir lieber, als wenn sich meine Befürchtung als Irrtum herausstellen würde.
http://www.zeit.de/2017/26/islam-reform-moschee-berlin-fatwa
behrens am 02.Jul 17
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Gerade habe ich in der Welt-online gelesen, dass Seyran Ates inzwischen von mehreren (!) Personenschützern rund um die Uhr bewacht wird, ein Schutz der laut Artikel selbst bei Bundesminstern selten ist. Egal, wo und wann man sich die Kommentare auf die Gründung der Moschee ansieht, ich habe keinen (!) gefunden, der positiv ist, soweit es sich um türkische oder arabische Kommentatoren handet. Wie lange wird es wohl dauern, bis Seyran Ates sich genauso wie Salman Rushdie oder die Redakteure von Charlie Hebdo nur noch versteckt aufhalten kann?
https://www.welt.de/politik/deutschland/article166155366/100-Morddrohungen-gegen-liberale-Moschee-Gruenderin.html
Ich gebe Ihnen Recht, dass die Kommentatoren, sicher keine Salafisten sind. Aber Idioten, darauf bestehe ich. Ich gebe Ihnen auch Recht, dass es viel zu viele gewaltbereite Muslime gibt, die den liberalen Islam bekämpfen. Das ist wohl so. Aber welche Schlussforlgerungen sollen wir daraus ziehen, außer den liberalen Muslimen den Rücken zustärken, unsere Solidarität im Rahmen unserer Möglichkeiten zu bekunden? Straftaten werden verfolgt, offenkundig gefährdete Personen werden beschützt. Die bösen Menschen kann man ja nicht per Verordnung in Gute verwandeln.
behrens am 06.Jul 17
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Welche Schlussfolgerung soll man aus der erschreckend ansteigenden Gewalt gegen liberale Muslime ziehen? Auf jeden Fall ist der verstärkte Personen- und Objektschutz keine wirkliche Lösung, denn eine Gesellschaft mit ständig und überall präsentem Polizeiaufgebot ist eine Gesellschaft im Kriegszustand. Und was die Verfolgung von Straftaten betrifft – die Gerichte sind jetzt schon völlig überlastet. Außerdem stellen für diejenigen Menschen, die aus Kulturen mit rigorosen und harten Strafverfolgung stammen, unsere Bewährungsstrafen und Bußgelderteilungen nur Lachnummern dar.
Von Solidarität sehe ich nicht viel. Es gibt zwar jede Menge Anti-Pegida und Anti-AFD-Demos (was auch richtig ist), aber von einer Demo gegen Gewalt gegen liberale Muslime habe ich noch nie etwas gehört. Dies würde mit großer Sicherheit auch eine sofortige Gegengewalt hervorrufen und den üblichen Vorwurf des „Generalverdachts“ zur Folge haben. Da ducken wir uns lieber alle. Oder machen es wie Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, der sich zu der von Ates gegründeten liberalen Ibn-Rush-Goethe-Moschee nicht äußern will und dies mit der bemerkenswerten Aussage begründet: „Es gibt 2100 Moscheen in Deutschland, ich muss nicht jede einzelne Moschee kommentieren“. So einfach ist das.
Aber was wollen S I E, frau Behrens? Sie klagen ständig darüber, was alles falsch läuft. Was wäre denn richtig?
behrens am 07.Jul 17
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Es muss zuallererst einmal thematisiert werden, dass es in Deutschland überhaupt eine reale Bedrohungssituation gibt, sowohl für liberale oder westlich orientierte Muslime als auch für diejenigen, die sich gegenüber dem Islam kritisch äußern, denn Meinungsfreiheit schließt alle Meinungen ein (merkwürdig, dass daran erinnert werden muss…). Die Bundesregierung sollte hierzu eine großangelegte Untersuchung in Auftrag geben. Da wir ja in einer Gesellschaft leben, in der jeder seit es Facebook, Twitter & Co gibt, seine Einstellung öffentlich preisgibt, gibt es jede Menge sehr aussagekräftiges Material. So wie z.B. die hier zitierten Kommentare auf der Facebookseite der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, in der sich übrigens die Beleidigungen kontinuierlich weiter häufen.
Wichtig ist außerdem auch eine genaue Untersuchung der Haltung von Muslimen gegenüber der Gewaltbereitschaft in den eigenen Reihen. In welchem Maß gibt es Ablehnung, Gleichgültigkeit oder sogar Zustimmung?
Genauso wie es eine moralische Verpflichtung gibt, den Rechtsradikalismus in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, so muss dies auch mit Gewalt im Namen des Islams geschehen. Da zu erwarten ist, dass wieder der Vorwurf des Generalverdachts ins Feld geführt wird, sollten an so einem Projekt am besten auch Muslime beteiligt werden, zumal ansonsten auch wieder nur die Quellen angezweifelt werden würden.
Wahrscheinlich wäre damit noch nicht allzu viel gegen die Ursachen getan, die ich, wie ich ja des Öfteren betont habe, nicht allein in der mangelnden Bildung sehe. Aber man würde in Diskussionen nicht mehr so vage argumentieren und würde die Voraussetzungen schaffen, um strafrechtliche Konsequenzen gezielter zu handhaben. Wer nachweislich liberale Muslime oder islamkritische Menschen mit Gewalt bedroht, bedroht damit auch das demokratische Gefüge unserer Gesellschaft und dies sollte im Falle von noch schwebenden Aufenthaltsverfahren zu Ablehnung führen.
behrens am 07.Jul 17
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Der Arzt und Politikwissenschaftler Mimoum Azizi gehörte zu denjenigen, die sich gemeinsam mit Seyran Ates für die Gründung einer liberalen Moschee einsetzen. Genau wie Ates (und viele andere) erhielt auch er Morddrohungen. Seit vielen Jahren setzte sich Azizi für eine liberalere Auslegung des Islams ein und kritisierte den „Hass auf Ungläubige“, der kennzeichnend für viele orthodoxe Muslime ist.
Vor kurzem kam dann eine völlig überraschende Kehrtwende. Azizi verkündete, dass er sich aus privaten Gründen von allen Aktivitäten zurückziehen möchte und mit sofortiger Wirkung das Projekt der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee beenden wird. Doch damit nicht genug, Azizi verkündete allen Ernstes öffentlich, dass er sich nur deswegen unter die Reformmuslime gemischt hätte, weil er im Geheimen Untersuchungen zu Islamophobie betreiben wollte. Dies gipfelt dann in der Aussage: „Die Solidarisierung mit der Ideologie und ihren Bannerträgern war für die Erlangung von wissenschaftlich analysetauglichen Aussagen zwingend erforderlich und entsprach zu keiner Zeit meinem Religionsverständnis.“
Ich geriet just in jenem Moment auf die Facbookseite von Mimoum Azizi, als er dieses Statement gepostet hatte. Ich war völlig verwirrt und konnte dies in keinen Zusammenhang zu den vielen fundierten und engagierten Beiträgen bringen, die er in der Zeit davor veröffentlicht hatte. Ich dachte zuerst an Fake news. Aber dann wurde das eigentliche Drama deutlich, dass hinter dem Statement Azizis steckte. Auch gegen ihn wurde offiziell eine Fatwa ausgesprochen, nachdem ihm schon zuvor immer wieder damit gedroht worden war, dass man wüsste wo er und seine Familie wohnt.
Angst. Mimoum Azizi hat Angst um sein Leben. Das war bei Galileo Galilei nicht anders und bei den meisten Menschen wäre es ebenfalls nicht anders. Und genauso wie man Galileo durch Androhung der Todesstrafe zwang, die Wahrheit zugunsten der Lüge zu widerrufen, so wurde auch Azizi gezwungen. Er der immer wieder darauf hinwies, dass es eben nicht nur eine kleine Minderheit ist, die den Islam gewalttätig auslegt, sondern wie er es ausdrückte der „Mainstream“, redet plötzlich von Islamophobie und outet sich als Undercoverjounalist.
Galileos Prozess fand 1633 statt und nach 359 Jahren, also im Jahr 1992, hat die katholische Kirche ihren Fehler anerkannt und Galileo wurde rehabilitiert. Dies gibt Anlass zu der optimistischen Aussicht, dass die Fatwa im Jahr 2376 vielleicht auch wieder aufgehoben werden könnte.
Bis dahin: Eppur si muove….
Das ist in der Tat gruselig.
behrens am 26.Jul 17
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Falls jemand der Meinung ist, dass Seyran Ates eine Ausnahme darstellt, weil sie sich als Frau anmaßt ihren Glauben so zu leben wie sie es möchte - nein, auch andere Frauen werden in extrem primitiver und widerwärtiger Form beleidigt. So zum Beispiel die Schauspielerin Sibel Kekilli: " du dreckige schlampe du und dein Freiheit,gehe lieber pornos drehen,du gehörst hingerichtet . Diese Menschenverachtung ruft allerdings kaum Empörung hervor, da sie weder von der AFD oder der NPD oder irgendeinem Klaus Müller oder irgendeiner Heidi Meyer geäußert wurde, sondern von einem Landsmann. Somit kein Rassismus, sondern "nur" Sexismus - lässt sich politisch weitaus weniger wirksam instrumentalisieren und ist darüber hinaus auch wesentlich heikler in der Diskussion, da eben sofort mit den üblichen Vorwürfen gekontert wird.
Wo bleibt eigentlich die Solidarität??? Wieso wird so konsequent weggesehen, wenn Menschen ihr Leben zerstört wird?
Ich denke, solche Beleidigungen gibt es immer.
Wenn man sie nicht schon auf der Straße an den Kopf geworfen bekommt, so lauern sie im Internet auf einen.
Das soll keineswegs etwas gegen das Internet sein! Ich persönlich finde es ziemlich praktisch und wie alles hat halt auch es eine Schattenseite.
Nur im Internet ist es leichter so rumzuschimpfen und zu schreien,
weil man der Person nicht direkt ins Gesicht sieht.
Ich glaube nicht, dass mich jemand auf der Straße einfach mit solch dummen Beleidigungen anschreien würde.
Obwohl, wahrscheinlich schon. Aber es würde niemanden interessieren.
Eher würden sich alle umdrehen und anfangen zu lachen.
Über solche Beleidigungen muss man, so schwer es auch ist, hinwegsehen.
Was will man sonst tun?
Argumentieren?
Das ist dem, der Rumschimpft einige Level zu hoch.
Sich selbst auf das Niveau begeben?
Nein.
Also einfach ignorieren.
Es wird dauernd irgendwo Leben zerstört.
Und wahrscheinlich sind wir irgendwo dann auch selbst mit Schuld daran.
Haben Sie "13 reasons why" gelesen oder die Serie geschaut?
Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch.
Aber langsam wird mir klar, dass man oft Schuld an etwas ist.
Nur weiß man dies nicht.
Und um ehrlich zu sein müsste man es doch merken.
Wie oft schnauzt man denn einen Bekannten an, weil er gerade im falschen Moment angerufen hat und man deshalb zu spät ist?
Und wie oft fühlt man sich schlecht behandelt, weil man angeschimpft wird, obwohl man für nichts etwas kann und der Andere nur einen schlechten Tag hatte?
Und dann gibt es Menschen, die so etwas kaputt macht.
In meiner Umgebung gibt es einen Menschen, der sich geritzt hat. Und letztendlich hätte man es doch merken müssen. Aber hab ich es? Nein.
Ich war nicht nett zu dieser Person. Nicht unfreundlich, aber auch nicht nett.
Aber wahrscheinlich hätte dieser Mensch öfter mal ein aufmunterndes Lächeln gebraucht.
Und wenn man erstmal die Narben gesehen hat, fallen sie einem immer öfter auf. Irgendwo im Bus, sieht man sie an den Beinen eines Mädchens durch die Strumpfhose.
Und dann fragt man sich, wie oft man irgendwelchen Schaden anrichtet.
Weil jeder wie ein Panzer durch den Alltag rennt und niemand bemerkt, wie unter ihm alles zu Schutt und Asche zusammenbricht.
Es gibt Menschen, die sind stärker und Menschen, die sind schwächer.
Das muss man akzeptieren.
Manche stört es nicht, beleidigt zu werden.
Manche aber umso mehr.
Dabei ist es nicht so schwer, anderen zu helfen.
Ihnen Kraft zu geben, ist meiner Meinung nach wichtig.
Durchs Internet ist das wiederum leichter.
Neulich beispielsweise habe ich mal wieder ein aktuelles Video von darkviktory gesehen, wo er über Depressionen gesprochen hat.
In den Kommentaren fanden sich dann einige, die selber Depressionen hatten und schrieben, dass sie sich ritzten.
Eine Person schrieb zum Beispiel, dass sie sich ritzt und versucht, damit aufzuhören.
Darunter schrieben dann nicht wenige, dass sie glauben, dass die Person es schafft. Ich auch. Ich denke, so etwas gibt Kraft.
Auch Darkviktory selber hat bei vielen Kommentaren nochmal kommentiert und im Video auch gesagt, dass niemand zögern soll, sich Hilfe zu holen.
Ich denke, so etwas ist für Betroffene wirklich hilfreich.
So, jetzt bin ich ganz abgeschweift.
Das musste ich mir jetzt aber mal wirklich von der Seele schreiben.
Bis bald, Nachtschatten
behrens am 05.Aug 17
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Hallo Nachtschatten,
es stimmt sicherlich, letztendlich ist es das Beste, Beleidigungen zu ignorieren und ihnen dadurch die Wichtigkeit zu nehmen. Und sicher ist man selbst auch nicht frei davon, mit seinen Mitmenschen ruppiger umzugehen, als es angemessen ist. Aber in dem von mir geschilderten Fall der von Seyran Ates gegründeten liberalen Moschee gibt es eine wahre Inflation von übelsten und primitivsten Beleidigungen und es bleibt ja nicht bei diesen verbalen Ausfällen, sondern es gibt konkrete Morddrohungen.
Ich habe von "13 reasons why" noch nichts gehört, werde es aber morgen mal googeln. Sie schreiben, dass es wichtig ist, Menschen Kraft zu geben, wenn sie leiden. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Man kann es tun, indem man Mut und Trost zuspricht, aber auch indem man sich solidarisiert und versucht, denjenigen beizustehen. Wenn man zum Beispiel mitbekommt, wie jemand niedergemacht wird, sollte man den Mund auftun. Ich selbst tue dies wahrscheinlich längst nicht so oft, wie es sein sollte, aber zumindest versuche ich es. Ich habe seit einiger Zeit das Glück, in einem Arbeitsumfeld zu arbeiten, in dem die Kollegen sehr aufeinander achten und einander beistehen, wenn man ungerechtfertigt angegriffen wird. Das war noch vor einigen Jahren ganz anders und ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, dass ich bei Schwierigkeiten nicht allein dastehe.