Eskalation
Das, was sich zur Zeit zusammenbraut, macht mir Angst. Nein, es ist nicht nur dieses Video. Es sind die unzähligen Anlässe, die genauso nichtig waren und die trotz ihrer Nichtigkeit zu Wellen von Gewalt geführt haben. Da gab es beispielsweise vor vielen Jahren einen kleinen Fernsehspot von Rudi Carrell, in dem ein Filmschnitt den Eindruck vermittelt, der Ayatollah Khomeini transportiert in seinem Koffer Damenunterwäsche. Reaktion: Morddrohungen und Ausweisungen des deutschen Botschafters! Da gibt es eine Zeitung, die es wagt, unter den vielen Menschen, die von ihr karikiert werden, auch irgendwann einmal ein paar Karikaturen des Propheten zu mischen. Reaktion: eine Welle von Gewalt mit vielen Toten. Dann gibt es eine Lehrerin, die ohne sich dabei etwas Böses zu denken, den Teddy eines muslimischen Schülers Mohammed tauft. Reaktion: Androhung der Todesstrafe!

Was passiert hier eigentlich? Wie kann es dazu kommen, dass jede kritische oder ironische Äußerung als Kriegserklärung aufgenommen wird, auf die zwangsläufig und ohne Diskussion umgehend mit kriegsähnlichen Aktionen reagiert werden muss?

Vor einigen Wochen gab es in einer Zeitschrift ein Bild des Papstes, das ihn mit kot- und urinverschmutzter Soutane zeigte. Ziemlich geschmacklos und nur bedingt komisch. Auch der Vatikan reagierte und wollte die Verbreitung der Auflage verbieten lassen, allerdings wurde der Antrag wieder zurückgezogen. Ich empfand es als einigermaßen peinlich, dass sich die Zeitungsmacher in Märtyrerhaltung als Opfer der Zensur darstellten, denn es gibt sicherlich noch so manche andere, die es auch nicht gern sehen würden, auf so entwürdigende Weise dargestellt zu werden und die folglich eine Verbreitung verhindern würden. Aber wie dem auch sei – es gab weder Gewaltakte, geschweige denn Tote. Ein weiteres Beispiel ist Monty Pythons „Das Leben des Brian“. Der Film lebt zum großen Teil davon, das Leben Jesu ins Lächerliche zu ziehen und man kann darüber streiten, ob dies nun vom Grundsatz her so viel anders ist als besagtes Mohammed-Video. Es gab bei Erscheinen des Films zwar von Seiten der Kirche Kritik und Proteste aber weder Ausschreitungen noch sonstige Gewalttätigkeiten. In unserer westlichen Welt hat es sich eingebürgert, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung sehr hoch bewertet wird.

Wer jetzt meint, dass es sich ausschließlich um ein religiöses Problem handelt, irrt gewaltig. In Gestapogefängnisse, in den Gulag, nach Bautzen oder nach Choeung Ek kam man nicht, weil man irgendeine Religion kritisierte, sondern weil man das kritisierte, was als unantastbare Wahrheit galt. Atheistische Ideologien können in Bezug auf ihren Absolutheitsanspruch und Dogmatik durchaus den religiösen Ideologien das Wasser reichen. Und sie können genauso menschenverachtend sein. Das nämlich ist es, worum es eigentlich geht. Um die Vermessenheit, Menschen mit Gewalt daran hindern zu wollen, andere Wertsysteme zu besitzen.

Man kann im Fall des Islams sicher noch weiter in die Tiefe gehen und sich fragen, warum selbst schon der kleinste und banalste Scherz den angeblich so festen Glauben sofort gefährlich ins Wanken bringen kann. Und warum so hartnäckig ausgeblendet wird, dass in der westlichen Kultur grundsätzlich auch andere Religionen kritisiert und karikiert werden. Es scheint fast, als ob Muslime überall eine gezielte Verschwörung gegen den Islam wittern, gegen die sie sich gar nicht schnell genug zur Wehr setzen können. Wird da nicht vielleicht ganz heftig die eigene Intoleranz und Gewaltbereitschaft projiziert? Ich erinnere nur an die Buddha-Statuen von Bamiyan. In beispielloser Ignoranz wurde dieses UNESCO Kulturerbe in die Luft gesprengt, nur weil die Statuen einen anderen Glauben verkörperten. Übrigens hat es trotz der tiefen Betroffenheit, die dies bei Buddhisten ausgelöst hat, nicht zu Gewaltakten geführt. Im Buddhismus herrscht ein tiefer Respekt vor dem Leben aller Lebewesen.

Irgendwie kommt es mir vor, als hätten so manche Muslime nur auf diesen Film gewartet. Es wird ja auch im Koran geschrieben, dass es zwar gut sei, friedlich zuhause zu bleiben, es aber besser wäre, in den Krieg zu ziehen. Es gibt so manches, was beim Islam nachdenklich macht.

Eine kleine Spitze muss ich noch loswerden: Ist es wirklich so unangebracht, von Pädophilie zu sprechen, wenn ein fast fünfzigjähriger Mann ein Kind von neun Jahren heiratet und mit ihm auch die Ehe „vollzieht“ (so heißt es wörtlich in den entsprechenden Quellen). Merkwürdigerweise wird dies, seitdem man in der westlichen Welt darauf aufmerksam geworden ist, plötzlich mit viel Eifer recherchiert und man kommt jetzt zu Berechnungen, bzw. Quellen, die ein höheres Alters des Kindes belegen sollen.
Edit:
Dass auch Muslime Karrikaturen und Videos machen, wurde schon vor mehreren Jahren in einer Sendung von FRONTAL berichtet:

Zitat des Frontal-Moderators: Wer Respekt verlangt, sollte ihn zollen
...oder aber die Respektlosigkeit anderer hinnehmen.




Wenn man den Mann Mohammed nicht als Mann, sondern als Halbgott mit direktem Draht nach oben betrachtet, dann braucht man sich mit seiner Fehlbarkeit und Verwerflichkeit im Verhalten einem neunjährigen Kind gegenüber auch nicht auseinanderzusetzen. Er ist unantastbar - das ist ja das Problem.

Im Übrigen wär's ziemlich egal, ob er jetzt mit einer Neun- oder einer Zwölfjährigen den Beischlaf vollzogen hat - wir wissen von unserer Warte aus, dass das nicht angebracht, sondern verurteilungswürdig ist. Wie die allgemeine Haltung zu einem solchen Vorgehen im mittelalterlichen Orient war, vermag ich nicht zu sagen. Dennoch sorgt allein schon der Jungfräulichkeitswahn in diesen Kreisen dazu, dass weibliche Kinder schon früh unter den Schleier gezwungen, früh versprochen und früh verheiratet werden - da interessiert es auch 1400 Jahre später keine Sau, ob das in Ordnung ist oder nicht.

Das muss ich jetzt mal loswerden - Respekt vor nichtmuslimischen Frauen
Ich habe eben eine kurze Diskussion mit einer Muslima angesehen, die vor 35 Jahren vom Protestantismus zum Islam konvertiert ist und mir ist fast der Kragen geplatzt, so dass ich jetzt doch noch mal den PC angeschmissen habe und etwas zu Deinem Kommentar schreibe, damit ich meinen Ärger loswerde, bevor ich schlafen gehe.

Es war mal wieder von Respekt die Rede, durch den sich der Islam gegenüber Andersgläubigen auszeichnen würde und vom Respekt, an dem es den Nichtmuslimen gegenüber den Muslimen ja ständig mangeln würde. Und dazu möchte ich jetzt doch mal kurz meine ganz persönlichen Erfahrungen in Bezug auf respektvolle Behandlung durch muslimische Männer schildern. Eine solche habe ich in jungen Jahren nämlich erheblich vermisst! Das Verhalten mancher türkischer Männer ging von ekelhaftem grinsendem Anstieren bis hin zu massiv handgreiflichen Übergriffen (= zwischen die Beine greifen). Oder es wurde ganz direkt gefragt „Willst du ficken?“ „Hast du Lust zu blasen“. Einmal hat mich jemand als junges Mädchen durch den ganzen Hamburger Bahnhof verfolgt, so dass ich mich schließlich in einer Nische verstecken musste um mich wieder ganz normal fortzubewegen.

Wenn ich diese Erfahrungen erzählt habe, hat das zum Teil merkwürdige Reaktionen zur Folge gehabt. „Also mir ist das aber noch nicht passiert“ sagte mal eine Kommilitonin. Die hatte allerdings ein Auto und ist im Gegensatz zu mir grundsätzlich abends nicht allein unterwegs gewesen. Dann kommt natürlich das Argument, dass man das Verhalten höchstwahrscheinlich provoziert hat, weil man „aufreizend“ herumläuft. Dazu kann ich nur sagen, dass ich bis etwa Mitte zwanzig fast nie kurze Röcke trug, weil ich das als spießig empfand (war damals halt so, Jeans und Parka waren angesagt). Und dann gab und gibt es natürlich immer diejenigen, die solche Begebenheiten zum Brüllen komisch finden und - da man diese Form von Humor nicht teilt - sofort damit kontern, dass man eben "kleinbürgerlich verklemmt" sei. Und dann kommt natürlich unweigerlich auch irgendwann das Totschlagargument der Ausländerfeindlichkeit.

Mein Freund, der in Frankreich als Erzieher gearbeitet hat, hat so manchen Jugendlichen betreut, der sagte, dass er zwar nichts gegen eine französische Freundin hat, aber nur eine arabischstämmige Frau heiraten werde. Auf die Frage nach dem Warum wurde dann geantwortet: „die französischen Frauen sind Schlampen (saloppes)“.

Natürlich gab und gibt es Anmache auch von deutschen Männern – keine Frage. Allerdings längst nicht so massiv und auch längst nicht in so einem Ausmaß. Und natürlich gibt es viele muslimische Männer, die sich nicht so mies verhalten (sonst hätte ich wohl kaum muslimische Männer in meinem Bekanntenkreis). Aber das ändert nichts daran, dass ich diese Erfahrungen gemacht habe. Und ich möchte das Recht haben, Dinge, die ich erlebt habe auch beim Namen zu nennen.

In dem äußerst lesenswerten Buch von Geraldine Brooks „Die Töchter Allahs“ wird eine Situation beschrieben, die ich sehr bezeichnend finde. Geraldine Brooks hat jahrelang als Auslandskorrespondentin in verschiedenen arabischen Ländern gearbeitet und ihre Erfahrungen aufgezeichnet und dabei muss betont werden, dass sie dabei weder hasserfüllt noch einseitig schreibt – im Gegenteil, sie scheint den Orient zu lieben. Wie ja allgemein bekannt ist, verurteilt der Islam Prostitution aufs Schärfste. Irgendwann ist die Autorin in einem arabischen Land mehr oder weniger zufällig Zeugin einer merkwürdigen Feier gewesen, in der Muslime mit halbnackten Frauen ein ausgefallenes Fest feierten. Allerdings war keine der Frauen Araberin, sondern es handelte sich ausschließlich um Philippinas! Das deckt sich auch mit den Regeln, die früher für einen Harem galten: muslimische Frauen durften nicht versklavt werden, sondern nur christliche oder jüdische. Der vielgepriesene Respekt mag ja durchaus vorhanden sein – nur eben nicht gegenüber Nichtmusliminnen.

So ist das mit dem Respekt gegenüber Frauen. Frau ist eben doch nicht gleich Frau.

Ich weiß, dass ist jetzt alles sehr subjektiv und alles andere als politisch korrekt. Aber das, was ich erfahren habe, war eben auch alles andere als politisch korrekt und ich muss es einfach mal loswerden, weil sich mir die Haare sträuben, wenn ich die ewig gleiche Litanei vom ach-so-respektvollem Umgang mit Frauen im Islam höre.

Danke dafür, dass Du diese Erfahrungen schilderst. Ich als Landei hatte in meiner Jugend keine Berührungspunkte mit muslimischen Männern, weil es in unserem Dorf nur überhaupt eine türkische Familie gab - mit der Tochter war ich lose befreundet, und sie ging damals ohne Kopftuch in die Schule. Heute sieht man allenthalben Mädchen in dem Alter, in dem sie damals war, die mit einem Kopftuch laufen (müssen). Auch, wenn dies keine empirische Grundlage ist, werte ich das schon als Zeichen dafür, dass sich die Verhältnisse für muslimische Mädchen verschärft haben.

Das, was Du schilderst, meine ich allerdings auch wahrzunehmen, wenn auch nicht im direkten Kontakt mit Moslems. Ich kenne einen algerischen Mann, der hier in der Nähe wohnt, mit dem ich mich ab und an auch recht offen unterhalte, und an ihm ist mir diese Haltung noch nicht begegnet. Im Gegenteil, aus dem, was ich mit ihm sprach, ergab sich eine eher anti-traditionalistische Haltung. Ich denke, das wird Deinen Erfahrungen mit muslimischen Männern entsprechen, die eben diese radikale Frauenfeindlichkeit nicht leben.

Dennoch ist sie spürbar, und ich verstehe voll und ganz, dass Dir dabei der Kamm schwillt, denn mir geht es ähnlich. Aus Lektüre und Medienberichten bekommt man nämlich doch genau dieses Bild. Ich las jüngst "Halbmondwahrheiten" von Isabella Kroth und "Das schwache Geschlecht" von Ahmet Toprak - beides Bücher, die ich sehr empfehlen kann, weil sie die Männer unter die Lupe nehmen, die in diesem starren System ebenfalls erheblich leiden, aber eben auch die rigiden Werte (oder eben Nicht-Werte) ihrer Väter übernehmen, die die niedere Rolle der Frau mit einschließen. Aus Respekt vor dem patriarchalischen Familienoberhaupt wird die niedere Wertung der Frau nicht in Zweifel gezogen.

So kommt es, dass es jungen muslimischen Männern im Gegensatz zu den Frauen durchaus erlaubt ist, vor der Ehe "Erfahrungen" zu sammeln, und mit irgendwem müssen sie ja auch, da sind es dann halt Prostituierte. Da wird schon auch mal manche junge Frau zum Analverkehr gezwungen oder überredet, weil das eine Möglichkeit ist, Sex zu haben, ohne die ach so kostbare Jungfräulichkeit aufs Spiel zu setzen. Da wollen junge muslimische Ehemänner an ihren frischgebackenen Frauen dann die Praktiken weiterführen, die sie mit Prostituierten erlernt haben, und wird sich geweigert, gibt es halt aufs Maul. Da werden voreheliche Kontakte zu Nicht-Muslimas gepflegt, weil die leichter verfügbar sind, die Dinge lockerer sehen - aber an der eigenen Zukünftigen würde man dies Verhalten scharf verurteilen. Sehr "respektvoll", das alles. Und von Reflektion des eigenen Verhaltens keine Spur.

Ich habe dazu eine Theorie, der ich aber nicht vorgreifen möchte, weil ich sie im weiteren Zusammenhang bei mir drüben zu einem Beitrag machen möchte. Frauen und Mädchen, so scheint es mir, werden grundsätzlich kaum als fühlende, menschliche Wesen wahrgenommen, und ich halte die strenge Geschlechtertrennung bereits im Kindesalter für den ausschlaggebenden Grund. Wer Frauen als Ressource kontrollieren muss (zumindest die dem eigenen Glauben bzw. der eigenen Ethnie zugehörigen), der kann sie nicht als Menschen begreifen, und wo Kontrolle herrscht, kann kein Vertrauen wachsen. Vertrauen aber ist die Grundlage für Liebe.

Ich habe zwar die von Dir zitierten Bücher nicht gelesen, aber es deckt sich völlig mit dem, was auch ich beobachtet habe. Eigentlich sollen ja beide Geschlechter gleichermaßen vor der Ehe enthaltsam leben, aber eben nur eigentlich, denn in der Praxis gilt dies fast immer nur für die Frau. Das Merkwürdige ist ja, dass es in unserer Gesellschaft durchaus auch die Moralvorstellung gab, dass eine Frau als Jungfrau in die Ehe einzugehen hatte. Allerdings wurde dieses moralische Gebot auch ständig gebrochen. Es hieß ja so schön „heiraten müssen“, wenn es vor der Ehe zu einer Schwangerschaft kam. Dies war bei vielen Eltern in meinem Freundeskreis der Fall. Es wurde zwar heftig getuschelt, aber das war’s dann auch. Als meine Großtante in um 1930 schwanger wurde, wurde sie auch „wegen der Schande“ von ihrer Mutter (also meiner Uroma) rausgeschmissen und sogar mit einem Eimer kalten Wasser übergossen. Dennoch lernte sie später einen Mann kennen, der sie trotz des nichtehelichen Kindes heiratete und den Sohn sogar adoptierte. Es gab immer schon jede Menge Ärger (den ich auch gar nicht beschönigen will) aber der führte nicht zu einem Verstoß der Tochter und schon gar nicht zu Ehrenmord.

Ich glaube, dass in dem ganzen Konflikt zwischen islamischer und westlicher Gesellschaft im Grunde um die Stellung der Frau geht. Niemand hat ein ernsthaftes Problem damit, ob jemand Schweinefleisch isst oder nicht oder ob jemand in eine Kirche oder in eine Moschee geht und es dürfte auch den meisten egal sein, ob man denn nun fünfmal am Tag betet oder zweimal oder überhaupt nicht. Die gesellschaftliche Stellung der Frau ist da jedoch nicht so belanglos und rüttelt empfindlich an den Grundfesten einer Kultur. Sich an die westlichen Wertvorstellungen anzupassen, heißt auch, die Vormachtstellung des Mannes zu verlieren.

Es mag übertrieben sein, aber ich vergleiche dies manchmal dennoch mit der Situation des Bürgerkriegs in Amerika, dessen Kernkonflikt die Frage der Sklaverei war. Es gab unendlich viel zu verlieren für Menschen, die davon ausgingen (und leider auch immer noch davon ausgehen), dass ihnen per Naturgesetz eine Vormachtstellung zusteht. Diese Vormachtstellung ist zum einen mit sehr bequemen Privilegien verbunden und zum anderen auch mit ganz eindeutigen wirtschaftlichen Nutzen, denn man kann jemanden für sich arbeiten lassen.

Eigentlich hat gemäß der klassischen Vorstellung im Islam der Mann die Pflicht, seine Familie zu ernähren. Trotzdem arbeiten viele islamische Frauen oftmals genauso hart für das Familieneinkommen und müssen sich dann zusätzlich gemäß der klassischen Rollenverteilung alleinverantwortlich um den Haushalt und die Kinder kümmern. Allerdings muss ich hier einschränkend sagen, dass diese Aufteilung auch bei Nichtmuslimen nicht ausgeschlossen ist. Ich erinnere mich noch an den genauen Wortlaut einer türkischen Kollegin in einer Pausendiskussion während eines Fabrikjobs: „Ihr sagt immer, unsere Männer sind Machos, aber Eure deutschen Männer sind oft auch nicht besser!“ Und damit hat sie auch nicht Unrecht. Vielleicht besteht der Unterschied darin, ob eine Frau damit drohen kann, ihren Mann zu verlassen, wodurch dann ein Mann gezwungen ist, sich zu ändern.

Wenn man einmal die kulturellen Grundvoraussetzungen für die Stellung der Geschlechter betrachtet, dann muss man sagen, dass in Bezug auf die Rolle der Frau in der Bibel genauso viel Unsinn steht wie im Koran. Aber dennoch hat die geschlechtsspezifische Entwicklung einen anderen Verlauf genommen. In der westlichen Welt gab es immer schon Ausnahmen. Auch in der durch und durch patriarchalisch geprägten westlichen Kultur gab es immer wieder Frauen, die Machtpositionen innehatten und die gesellschaftlichen Einfluss genommen haben. Dies hat Männer immer wieder mit der Unbequemlichkeit einer ebenbürtigen Frau konfrontiert, die auch immer ein eindeutiger Beweis gegen die angebliche biologisch bedingte weibliche Unterlegenheit darstellte.