Mit Kanonen auf Spatzen schießen – oder mit Fischfutter auf Wendehälse
Wundern tut’s mich nicht, dass jemand wie der Grünen-Politiker Ströbele einem Blogger seinen Beitrag verbieten lassen will. Schließlich ist es ja auch ziemlich peinlich, dass jemand, der früher jede Form der staatlichen Macht radikal abgelehnt hat, jetzt wegen einer Lappalie eben jene staatliche Macht zur Hilfe ruft.

Da wird jemand in einem Angelteich von Anglern mit Fischfutter beschossen. Würde mich übrigens auch aufregen und ich würde mir diejenigen höchstwahrscheinlich vorknöpfen. Allerdings würde mir wohl nicht die Idee kommen, deswegen eine Strafanzeige zu machen. Schon gar nicht, wenn diejenigen minderjährig wären.

Für Ströbele scheint dies jedoch eine völlig angemessene Reaktion zu sein. Anscheinend aber wiederum nicht so angemessen, dass jemand darüber schreiben darf. Da wird dann ein zweites Mal staatliche Hilfe in Anspruch genommen und nach einem Verbot geschrien. Wär’ ja noch schöner, wenn jemand einfach über etwas, das real passiert ist, auch schreiben darf.

Ja, was denn nun, Herr Ströbele? Sie waren doch früher mal ein Verfechter der freien Presse! Und zudem ein erklärter Sympathisant der Anarchie.

Irgendwie passt das nicht zusammen. Aber irgendwie dann wieder doch. Denn ist es ja nun mal etwas völlig anderes, wenn jemand selbst betroffen ist.

Und dabei hat Ulrike Meinhof 1970 doch ausdrücklich formuiert: " Und natürlich kann geschossen werden.“