Montag, 2. Oktober 2017
Im Lande des Hightech - Korea III
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05.10.17 - zweitletzter Tag in Seoul
Heute haben wir uns die Festung Hwaseong bei Suwon angesehen. Um dort hinzugelangen, muss man erstmal über eine Stunde mit der U-Bahn fahren und dann ein Taxi nehmen. Als wir ankamen, begann gerade eine Probe eines koreanischen Theaterstücks inklusive Orchester und Tanzdarbietung. Obwohl wir kein Wort verstanden, war zu erahnen, worum es wohl ging, anscheinend um den Loyalitätskonflikt zwischen Mutter und Sohn, wobei am Kostüm des Sohnes erkennbar war, dass es sich wohl um einen Adligen in der Kaiserzeit handeln musste. Danach stiegen wir noch die endlos vielen Stufen zu einer riesigen Buddhastatue hoch und danach auf den höchsten Punkt des Berges, von dem aus man einen immensen Ausblick hatte. Der Ausdruck "schön" ist allerdings unzutreffend, denn Seoul besteht aus Unmengen von Wolkenkratzern.

Weil dies so ist, haben wir uns gestern ein bisschen Natur gegönnt und den Seouler Zoo besucht, der umgeben von Bergen und wie ein weitläufiger Park angelegt ist. Der Zoo wird von vielen koreanischen Familie besucht und dabei fiel mir auf, dass die meisten Eltern noch sehr jung sind und meist zwei Kinder haben, zwischen denen der Altersunterschied nur sehr gering ist.

02.10.17 Wieder in Seoul
Nachdem wir drei Tage an der Ostküste in Geoje vergeblich nach einem schönen Strand gesucht haben und es außerdem am letzten Tag in Strömen regnete, sind wir wieder nach Seoul zurückgekehrt. Sich als Ausländer mit dem riesigen U-Bahn Netz zurechtzufinden ist ein kleines Kunststück aber irgendwie haben wir es geschafft, zu unserem Hostel in Insa-dong zu gelangen. Insa-dong bzw. Jongno ist so, wie ich Asien eigentlich kenne: enge dunkle Gassen, kleine Restaurants, in denen auf dem Boden gegessen wird und winzige Geschäfte mit Kunsthandwerk oder allem möglichen Trödel. Gleich nach der Ankunft suchten wir den Jogyesa-Tempel auf, in dem gerade die Abendgebete stattfanden. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres und Friedvolleres, als einer buddhistischen Zeremonie beizuwohnen.

Im Anschluss wollten wir essen gehen und entschieden uns dann für ein typisch koreanisches Restaurant, in dem jeder Tisch einen offenen Grill in der Mitte hat. Man erhält geschnetzeltes Fleisch und jede Menge Beilagen. Ich habe das erste Mal einen kleinen Film mit dem Handy gemacht und hoffe, dass ich es schaffe, ihn hochzuladen und diesen Beitrag beizufügen. Den enormen Lärmpegel habe ich gut angefangen, was der Film nicht zeigen kann ist die riesige Hitze, die von dem Grill ausgeht. Ich war nach dem Essen verschwitzt und knallrot.
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Mittwoch, 27. September 2017
Im Lande des Hightech - Korea II
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28.09.17 Gyeongju
Gyeongju hat für Korea die gleiche Bedeutung wie Kyoto für Japan, beide Städte sind Unesco Kulturerbe und beide waren vor vielen hundert Jahren Hauptstädte und Sitz der Könige. Heute haben wir uns dann auch den Bulguksa-Tempel angesehen. So beeindruckend der riesige Tempelbau mit seiner langen wechselhaften Geschichte auch ist, der kleine Tempel von Bongjeongsa in seiner Stille und Abgelegenheit hat mich sehr viel mehr beeindruckt.
Auf dem Rückweg haben wir dann endlich einmal einen Markt entdeckt. Die asiatischen Märkte sind etwas ganz Besonderes. Kleidung, Küchengeräte, Gewürze, Fleischereien, Fischstände, Gemüse, Obst und Garküchen befinden sich auf engstem Raum und man gerät in einen Strudel aus Gerüchen, Geräuschen und Bildern. Während wir gestern aus lauter Not in einer Art koreanischen McDonald's gegessen hatten, haben wir heute endlich einmal wieder eine richtige Garküche genossen. Typisch für Korea sind die vielen Beilagen, die zu einer Mahlzeit gereicht werden. Vor uns auf dem Tisch standen ungefähr 20 Schüsseln mit verschiedenen Zutaten, die die Beilagen zu unserer Suppe bildeten.

27.09.17
Gestern haben wir das Kloster Bongjeongsa besucht, das ziemlich versteckt inmitten von Bäumen auf einem Hügel liegt. Schon beim Aufstieg hörte man das rhythmische Schlagen auf die hölzerne Gebetsglocke, die die monotonen Gesänge der Mönche begleitet. Außer mir, meinem Freund und Mister Kim Jong gab es keine anderen Besucher. Während ich der Gebetsrezitation zuhörte, sah ich auf einem Stein vor mir eine riesige Gottesanbeterin, die allerdings nicht wie normalerweise still verharrte, sondern die sich rhythmisch hin und her schwank. Inmitten der Stille hatte das Ganze etwas fast schon Magisches. Nach dem Kloster Besuch suchten wir gemeinsam ein traditionelles koreanisches Restaurant auf. Mister Kim Jong erklärte uns, dass das Restaurant auf die Feiern von sogenannten Gedenktagen spezialisiert ist. Diese Gedenktage dienen dem Andenken an Verstorbene.

24.09.17
Nachdem wir drei Tage in Daegu waren , sind wir gestern in Angong angekommen . hier wohnen wir in einem sogenannten Hanokstay, das ist ein traditionelles Haus, in dem es nur Futon Matratzen und vielleicht noch einen kleinen Schrank gibt . unser Vermieter ist unheimlich nett und hilfsbereit . Da das Haus sehr abgelegen ist , hat er uns zu dem nächsten Restaurant gefahren , von dem er meinte, dass es uns gefallen würde, nämlich das "French Brunch". Mister Kim Jong (er heißt wirklich so!) macht sich nämlich große Sorgen , dass uns das Essen zu scharf wäre. Wir essen allerdings sehr gerne koreanisch und betonen immer wieder, dass wir gern "spicy" essen, aber er glaubt es uns nicht so recht.

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Dienstag, 19. September 2017
Im Lande des Hightech - Korea
20.09.17 - Alles très chic!
Nach einem Tag mit Fieber im Zimmer sind wir heute durch das Viertel von Itaewon gestreift. Unser Spa Guesthouse liegt direkt an einem Rotlichtviertel, das teilweise stark an die Hamburger Herbertstrasse erinnert. Aber weiter ins Zentrum wird es dann ausgesprochen schick, jede Menge ausländischer Restaurants und Bars. Was mich völlig erstaunt, ist die Tatsache, dass man erheblich weniger Armut als in Hamburg sieht - keine Bettler, keine Clochards und keine Menschen, die irgendwie heruntergekommenen aussehen. Ein absolut krasser Gegensatz zu Hamburg, vor allem zu dem Viertel, in dem ich lebe. Ich hatte mir elegantere Klamotten mitnehmen sollen....

19.09.17
Nach 10stündigen Flug sind wir gestern in Seoul in Korea angekommen. Schon vom Flugzeug aus sah man Unmengen von Hochhäusern. Das Guesthouse hatten wir für die ersten beiden Tage schon von zu Hause aus gebucht. Was sehr irritierend war, war der Umstand, dass mein Freund und ich getrennte Treppen benutzen mussten. Dies ist jedoch erklärbar dadurch, dass das Guesthouse gleichzeitig auch ein riesiger Spa ist, in dem es getrennte Bereiche für Frauen und Männer gibt. Nutzt man also den falschen Aufgang, kann es passieren dass man in eine Etage mit lauter nackten Männern kommt.

Als wir in unser Zimmer kamen, waren wir zuerst erfreut über den schönen Ausblick auf einen Tempel, aber dann stellte sich heraus, dass es lediglich ein Fake war, denn der Tempel war nur an die Wand gemalt. Mit anderen Worten: wir haben ein Zimmer ohne Fenster und Belüftung. Aber so etwas kennen wir schon von früheren Reisen und nehmen es relativ gelassen.

Koreaner sind wahre Spa-Fans und verbringen nicht nur einige Stunden dort, sondern die ganze Nacht. Hierzu gibt es entweder eine Halle mit einem Marmorboden, auf dem mit oder ohne Matte geschlafen wird, oder aber ūbereinander gebaute Schlafnischen, die an riesige Schließfächer erinnern. Für das Duschen wird sich hier wesentlich mehr Zeit genommen denn es geschieht im Sitzen. Daher sieht die sanitäre Anlage aus wie die einer Kita, denn es gibt hier sehr tief angebrachte Waschbecken mit Spiegeln und einer Handdusche, vor denen winzige Plastikschemel stehen.

Es gilt hier als sehr große Unschicklichkeit, sich öffentlich die Nase zu putzen. Ich habe mich im Flugzeug fürchterlich erkältet, also bleibe ich vorerst im Zimmer und schlafe mich aus.
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